Coup in Hauptpost

Tirol: 5 Jahre Haft für Georgier wegen Tresor-Diebstahl

Österreich
05.08.2010 15:46
Ein Georgier hat sich am Donnerstag wegen schweren Einbruchsdiebstahls in das Innsbrucker Hauptpostamt im Jahr 2008 vor einem Schöffengericht verantworten müssen. Damals waren in der Nacht auf den 15. Oktober drei Tresore mit einem Gewicht von 1.400 Kilo entwendet worden. Die Diebe erbeuteten rund 180.000 Euro. Der 26-jährige, angeklagte Künstler mit dem Spitznamen "Picasso" bekannte sich nicht schuldig. Der Schöffensenat schenkte ihm keinen Glauben und verurteilte ihn zu fünf Jahren Haft. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Mit dem Tresorraub habe er nichts zu tun, er habe das später aufgefundene Fluchtfahrzeug, einen Klein-Lkw, nicht gefahren. "Ich wollte ein Auto kaufen", meinte der Angeklagte. Das sei vermutlich der Grund, weshalb seine DNA in dem Fahrzeug gefunden worden sei. Dieses Indiz weise laut Verteidiger Christian Hübner allerdings auf "keinen exakten Treffer hin". Nur bei vier von elf eingesetzten DNA-Systemen seien die molekularbiologischen Untersuchungen erfolgreich verlaufen. Und dass eine mit dem Mann nicht verwandte Person dasselbe Merkmal-Muster aufweise, liege laut gerichtsmedizinischem Gutachten bei 1:1.000.

Der Schöffensenat war jedoch nach dem DNA-Gutachten überzeugt, dass der Angeklagte an dem Einbruch in die Innsbrucker Hauptpost beteiligt war. Er wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt. Zudem wurden sieben Monate, die einst bedingt nachgesehen worden waren, widerrufen.

Trotz Alarm wurde Einbruch damals nicht bemerkt
Dem Georgier wurde auch der unbefugte Gebrauch von Fahrzeugen, Sachbeschädigung und Urkundenunterdrückung vorgeworfen. In der Tatnacht waren die Diebe vermutlich mit einem nachgemachten oder widerrechtlich erlangten Schlüssel in die Räumlichkeiten der Hauptpost eingedrungen, hieß es in der Anklageschrift. Obwohl um Mitternacht Alarm ausgelöst wurde, konnten die Einbrecher entkommen. Mehrere Polizeistreifen waren zum Gebäude gefahren. Da sie keine ersichtlichen Einbruchsspuren durch aufgebrochene Schlösser oder eingeschlagene Fensterscheiben vorfanden, waren die Beamten von einem Fehlalarm ausgegangen. Erst gegen 6 Uhr wurde der Diebstahl von einem Mitarbeiter bemerkt.

Tresor mit Hubwagen auf Lkw verladen
Mit zwei Hubwagen hatten die Täter die schwere Fracht durch einen Hintereingang auf den Lkw verladen und waren davongefahren. Am 16. Oktober wurde das Fluchtfahrzeug gefunden, einen Tag später schließlich der 900 Kilo schwere Tresor. Er war im Inn gelegen und durch massive Gewalteinwirkung aufgebrochen worden. Auch Einbruchswerkzeug wurde im Wasser entdeckt.

Am selben Tag setzte die Österreichische Post AG eine Belohnung von 15.000 Euro für Hinweise aus. Ende Oktober war ein weiterer 600 Kilo schwerer Einzeltresor ebenfalls im Inn aufgetaucht. Darin hatten sich mehrere aufgebrochene Schließfächer befunden.

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