Vorab eine kurze Einleitung: Nach dem Bekanntwerden der Missstände an der Innsbrucker HNO-Klinik geriet der Abteilungschef Herbert Riechelmann ins Visier der Justiz. Der Staatsanwalt ermittelt gegen Riechelmann wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung und Körperverletzung! Für Riechelmann gilt natürlich die Unschuldsvermutung. Das Ermittlungsverfahren der Justiz sickert seit Monaten vor sich hin.
Zwei "unbequeme" Ärzte lehnten sich gegen Riechelmann auf und kritisierten dessen Operations-Methode an einem Patienten. Kurz darauf mussten die renommierten Professoren das Feld räumen: Einer von ihnen wurde entlassen, der andere suspendiert...
Ersterer strengte einen Arbeitsprozess an. Nun beginnt die schiefe Optik alles zu verzerren: Zwei Ärzte, die gegen diesen "unbequemen" Professor aussagten (also im Sinne der Klinik sprachen), wurden nach ihrer gerichtlichen Verantwortung auf neue, höhere Posten gehievt.
Eine Anästhesistin, die im Ermittlungsverfahren pro Riechelmann parliert haben soll, wurde darauf als dritte Geschäftsführerin der Anästhesie installiert. Zufall?
Die Tilak wollte "derart konstruierte Vorwürfe nicht kommentieren" und drohte der "Krone" mit Klage.
Die Stellen-Besetzungen im Detail
Einer 56-jährigen Allgemeinärztin wurde eine Ausbildungsstelle zur Chirurgin gegeben. Diese Lehre dauert 6 Jahre, sie darf also im Pensionsalter mit ihrer Arbeit beginnen. Sinnvoll?
Die Uni-Tätigkeiten des gekündigten Professors wurden einem nicht-habilitierten HNO-Arzt zugewiesen, auf dessen Konto bisher nur zwei Publikationen gehen. Ein solches Vorgehen sei laut Experten unüblich.
Dazu kommt der oben erwähnte Zuwachs an der Anästhesie. Wozu man die dritte Geschäftsführerin brauche? "Die Anästhesie ist seit Kurzem in drei Teilbereiche gesplittet, jeder Geschäftsführer kontrolliert ein Segment", sagt die Tilak. Auf die Frage, welche Bereiche geschaffen wurden, wusste die Tilak keine Antwort…
von Matthias Holzmann, Tiroler Krone
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