Konkurrenzkampf

Schon rund 200 Fiaker in Wien, aber nur 58 Stellplätze

Wien
03.08.2010 17:38
"Wir Traditionsunternehmen haben keine Zukunft mehr, wenn nicht bald etwas unternommen wird", klagt Leopold Hewera, seit 35 Jahren Fiaker. Das größte Problem, das nicht nur ihn trifft: Es gibt zu viele Gespanne in Wien, aber zu wenig Standplätze. Dadurch kommt es zu einem aufreibenden Konkurrenzkampf.

Hewera hat sechs Konzessionen, sieben Kutschen und zwölf Pferde – darf aber nur mit zwei Gespannen unterwegs sein, denn er hat nur zwei Platzkarten. Anderen alteingesessenen Unternehmen geht es ähnlich. Schuld ist die Konzessionsvergabe: Jeder, der zwei Pferde und eine Kutsche hat, bekommt eine behördliche Bewilligung. Und auch eine Platzkarte. Was nicht nur Hewera ärgert: "Es gibt insgesamt nur 58 Platzkarten. Da jedes neue Fiaker-Unternehmen mit bloß einer Kutsche eine solche Karte bekommt, bleiben für die anderen, größeren Firmen immer weniger übrig."

"Sollte ich einmal leer ausgehen, muss ich zusperren"
Zweimal im Jahr werden die Platzkarten verlost. Hewera: "Da muss ich jedesmal zittern, dass ich überhaupt welche bekomme, denn es gibt in Wien derzeit schon rund 200 Kutschen. Sollte ich einmal leer ausgehen, muss ich zusperren."

In den vergangenen Jahren verlangte ein neues Gesetz kräftige Investitionen: Da Pferde nicht mehr angebunden sein dürfen, musste Hewera so wie viele seiner Kollegen kostspielige Boxen bauen: "Aber Subventionen bekommen wir keine. Dafür drohte mir die Stadt gleich mit dem Konzessionsentzug, weil bei der Überprüfung eine Kutsche, die ich ohnehin nicht verwende, ein bisschen staubig war."

von Erich Vorrath, Kronen Zeitung

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