67.576 ohne Job

Arbeitslosigkeit im Juli um 2,4 Prozent gesunken

Wien
02.08.2010 11:34
Die Arbeitslosigkeit in Wien ist im Juli um 2,4 Prozent zurückgegangen. Am Monatsende waren 67.576 Menschen - und damit um 1.628 weniger als im Vergleichsmonat 2009 - ohne Job gemeldet. Männer konnten mit einem Rückgang von 3,9 Prozent auf nun 38.878 Arbeitssuchende deutlich mehr von dieser Entwicklung profitieren, bei Frauen sank die Zahl um lediglich 0,2 Prozent auf 28.698. Gestiegen sind allerdings die Schulungsteilnehmer.

Der Abwärtstrend bei der Arbeitslosigkeit verlief in der Bundeshauptstadt merklich geringer als im Bundesdurchschnitt, wo das Minus 8,9 Prozent betrug. "In der schlimmsten Zeit, Sommer und Herbst 2009, stieg in Wien die Arbeitslosigkeit prozentuell bei weitem nicht so stark an wie im Bundesschnitt, nunmehr verläuft auch das Sinken der Arbeitslosenkurve moderater", erklärte die Wiener AMS-Chefin Claudia Finster am Montag.

Positive Entwicklung ist Inländerphänomen
Günstig entwickelte sich die Lage vor allem bei jungen Menschen: In der Altersgruppe von 20 bis unter 25 Jahren ging die Arbeitslosigkeit um 4 Prozent zurück, bei den 25- bis 44-Jährigen um 3,7 Prozent. Die Gruppe über 45 Jahren stagnierte hingegen bei minus 0,2 Prozent. Rückläufig auch die Zahl der Lehrstellensuchenden, die um 20,5 Prozent auf 2.288 fiel.

Die Arbeitslosigkeit bei Personen ohne österreichischen Pass kletterte hingegen um 0,7 Prozent auf insgesamt 17.872 nach oben. Gestiegen sind zudem die Schulungsmaßnahmen: 21.699 Arbeitslose waren Ende Juli in Kursen - um 2.063 mehr als ein Jahr davor. Gleichzeitig wurden dem AMS um 16 Prozent oder 947 mehr offene Stellen gemeldet, die sich nun auf 6.871 belaufen.

Wien fällt beim Aufschwung laut WK weiter zurück
Angesichts der jüngsten Arbeitslosenzahlen in Wien läuten bei der Wirtschaftskammer offenbar die Alarmglocken. WK-Präsidentin Brigitte Jank zeigte sich am Montag darüber besorgt, dass Wien beim Aufschwung weiter zurückfalle und die Wirtschaft zunehmend den Wachstumsvorsprung des vergangenen Jahres verliere. Die Juli-Arbeitslosenzahlen - Wien lag mit einem Rückgang von 2,4 Prozent weit unter dem Bundesschnitt von 8,9 Prozent - seien "lediglich Ausdruck einer größeren Entwicklung", so Jank.

Was sich in der Krise als Stärke erwiesen habe, nämlich die starke Dienstleistungsorientierung, werde nun zum Nachteil, konstatierte die Kammerchefin. Sie forderte von Bund und Land verstärkte Wachstumsimpulse, etwa eine Ausweitung der regionalen Wirtschaftsförderungen oder eine Investitionszuwachsprämie, um die stagnierende Investitionstätigkeit der Wiener Betriebe in Schwung zu bekommen. "Mit einem erwarteten Wirtschaftswachstum von nur etwas mehr als 1 Prozent ist die Wiener Konjunktur noch lange nicht in jenem Tempo unterwegs, wie es für einen spürbaren Aufschwung und eine Stabilisierung des Arbeitsmarktes notwendig wäre", diagnostizierte Jank.

WK-Sorgen laut SP Wahlkampfhilfe für VP
Die Wiener SPÖ hat die Bedenken von Wirtschaftskammerpräsidentin Brigitte Jank zurückgewiesen, dass Wien im Aufschwung zurückfalle. Schließlich habe man zahlreiche Konjunkturmaßnahmen initiiert, so SP-Mandatar Franz Ekkamp. Und natürlich gehe die Arbeitslosenrate nicht so stark zurück wie in anderen Bundesländern, da sie nicht so stark gestiegen sei. "Der Kritik Janks fehlt also die Grundlage - sie ist wohl nur als Wahlkampfschützenhilfe für die ÖVP zu verstehen", mutmaßte Ekkamp.

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