Altstadt-Einsätze

Tischler rücken mit Rad an und tricksen so die Poller aus

Salzburg
01.08.2010 10:46
Seit Anfang Juli stehen die Poller bei den Zufahrten zu Salzburgs Innenstadt – und beinahe täglich passieren Unfälle. Zwei Tischler aus Salzburg haben ihre eigene Methode, um die versenkbaren Nirosta-Zylinder zu umgehen: Sie rücken mit dem Lastenrad zu ihren Baustellen in der Altstadt an: "Uns stören die Poller nicht!"

Ganz im Gegenteil: "Wir sind Freunde der Altstadt und begrüßen es sehr, dass durch die Poller unsere schöne Stadt wieder autofrei werden soll", zeigen sich die beiden Tischler Gerold Gappmaier (in der Bildmitte) und Robert Altweger (rechts im Bild, links Praktikant Markus Sucher) aus Salzburg hocherfreut über die Zufahrtssperren. "Das hat schon lange hergehört."

Die anfängliche Aufregung um die Poller können sie nicht verstehen: "Es gibt genug Mittel und Wege um seine Kunden in der Innenstadt zu erreichen." Die Lösung der Tischler, die sich zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen haben, heißt "Long John" – ein Lastenrad!

Stressfrei zur Baustelle radeln
"Die Lieferzeit geht jetzt bis 11 Uhr, das ist eine halbe Stunde länger als früher", sagt Gappmaier. "Zeit genug, um mit dem Lkw das benötigte Material an die Baustelle zu liefern und auszuladen." Dann wird der Laster außerhalb der Innenstadt geparkt und die Handwerker radeln mitsamt ihrem Werkzeug wieder zur Baustelle. "Und wir haben dann überhaupt keinen Stress mehr", so Altweger.

System funktioniert
Eine Methode, die sich bereits beim Umbau vom "Hotel am Dom" in der Goldgasse bewährt hat. "Das Poller-System funktioniert einwandfrei. Ob für Handwerker oder Gäste", richtet Hotelier Sepp Klingler ein großes Lob an den Magistrat: "Die Beamten sind immer zur Stelle, wenn Hilfe benötigt wird!"

Tischler Robert Altweger weiß: "Auch im Akutfall, also wenn ein Fenster kaputt wird oder bei einem Wasserschaden, ist man mit dem Rad viel schneller in der Stadt. Und nebenbei wird man von den Touristen auch noch als Attraktion fotografiert."

von Max Grill, Kronen Zeitung

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