Gastkommentar

US-Botschafter: Enge Freunde in schwierigen Zeiten

Österreich
29.03.2020 11:26

Covid-19 ist eine der größten globalen Herausforderungen dieses Jahrhunderts. Von meinem Home-Office in Hietzing habe ich regelmäßig Kontakt mit der österreichischen Regierung und bin von den raschen und entschiedenen Maßnahmen beeindruckt. Ich gratuliere allen Österreichern zu der Solidarität, die sie einander im Kampf gegen das Virus zeigen, und bin froh, hier zu sein.

Als der US-Botschafter in Österreich sage ich immer, dass wir enge Freunde sind, weil Österreich geholfen hat, Amerika aufzubauen, bevor Amerika geholfen hat, Österreich wieder aufzubauen. Auswanderer aus Österreich und anderen europäischen Staaten wurden Amerikaner, die dann später ihre Dollars nach Europa für den Wiederaufbau geschickt haben. So gesehen sind unsere beiden Länder durch familiäre und wirtschaftliche Bande verknüpft.

Kein anderes Land der Welt, mit Ausnahme von Deutschland, kauft mehr österreichische Waren als die USA. Maßnahmen, die die amerikanischen Konsumenten betreffen, haben eine direkte Auswirkung auf die Österreicher.

Die US-Notenbank hat umgehend gehandelt, um die Liquidität der amerikanischen Wirtschaft zu erhalten. Gleichzeitig haben Präsident Trump und der Kongress ein 2-Billionen-Dollar-Paket verabschiedet, das Kredite, Garantien und auch Direktzahlungen an alle außer an die reichsten Familien im ganzen Land beinhaltet.

Diese Maßnahmen haben direkte Auswirkungen auf österreichische Arbeitsplätze. Es sind amerikanische Konsumenten, die Red Bull in Kansas kaufen, eine Flasche grünen Veltliner in Manhattan öffnen oder ein Auto in Oregon erwerben, das mit österreichischen Zulieferteilen hergestellt wurde. Diese amerikanischen Konsumenten sichern Arbeitsplätze in der Steiermark, Niederösterreich oder Salzburg.

Die Direktzahlungen der amerikanischen Regierung in Verbindung mit Steuerstundungen, Erleichterungen bei Hypotheken und erhöhtes und verlängertes Arbeitslosengeld bedeuten Geld in den Taschen der US-Konsumenten, das sie auch für amerikanische und österreichische Produkte ausgeben können.

Zusätzlich haben die USA 25 Milliarden Dollar für die medizinische Forschung zur Verfügung gestellt, um eine Behandlung der Coronavirus-Infektion zu finden, was am Ende Österreichern, Amerikanern und der ganzen Welt zugutekommen wird. Außerdem zahlen die USA mehr als eineinhalb Milliarden Dollar als direkte Coronavirus-Hilfe an Entwicklungsländer.

Es ist nicht zu leugnen, dass wir unter dem weltweiten Stillstand leiden werden. Wie schon in der Vergangenheit, werden wir diese Schwierigkeiten gemeinsam meistern. Es ist tröstlich, dass man sich in Zeiten wie diesen auf Freunde verlassen kann. Die amerikanische Wirtschaftspolitik wird dazu beitragen, österreichische Arbeitsplätze zu sichern. Das ist unser Bestreben. Was in Österreich passiert, liegt mir sehr am Herzen. Ich setze mich dafür ein, dass Österreich auch weiterhin von der Freundschaft und der Unterstützung der USA profitieren kann.

Trevor D. Traina, US-Botschafter in Österreich,
schrieb einen Gastkommentar für die „Krone“.

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