Weniger Abnehmer

Landwirte spüren die Corona-Krise

Johann Altendorfers 40 Milchkühe scheren sich nicht um das Virus und geben kräftig Milch

(Bild: Tschepp Markus)

Landwirt Matthias Brötzner mit seiner Frau Birgit am Hof

(Bild: Tschepp Markus)

Die Bauern schlagen sich in der Corona-Krise tapfer. Doch der Wegfall der Gastronomie als Abnehmer stellt sie vor große Probleme.

„Die Molkereien haben ein Rundschreiben herausgeschickt. Die Bauern sollen die Milchproduktion drosseln“, sagt Johann Altendorfer, Ortsbauernobmann von Obertrum. Grund: Die Gastronomie fehlt als Abnehmer. Problem: Die Produktion zurückzufahren, ist nicht einfach. „Selbst wenn wir Tiere frühzeitig zum Schlachten geben wollen, geht das momentan sehr langsam“, erzählt Altendorfer. Er lagert die überschüssige Milch als Käse ein. „Damit kann ich das abfedern, bis die Lager voll sind. Allzu lange wird das nicht gehen.“ Der Landwirt hat die Weidesaison im Kopf. Die geht in nicht einmal zwei Wochen los. „Da werden die Kühe noch mehr Milch produzieren.“

Auch sonst hat sich das Coronavirus in die ländliche Idylle eingeschlichen. Das macht sich an Kleinigkeiten bemerkbar. „Früher hat der Milchtankfahrer die Reinigungsanlage eingeschaltet. Solche Dinge macht er nicht mehr, damit er keine Tasten bedient. Man vermeidet alle überflüssigen Kontakte.“

Sorge, ob Erntehelfer kommen dürfen
Nicht nur die 3600 Milchbauern in Salzburg spüren die Krise. „Hier in Wals sind einige Gemüsebauern betroffen. Sie haben hauptsächlich die Gastronomie beliefert“, sagt Matthias Brötzner. Mit seiner Frau Birgit betreibt er das Baierlgut. Die Landwirte setzen nun stark auf Lieferservice und Ab-Hofverkauf.

Brötzner hat seinen so umstrukturiert, dass die Kunden viel Abstand zueinander haben. Sorge bereitet ihm die Einreisesperre. Brötzner baut auch Erdbeeren an. Mitte Mai kämen eigentlich 15 Helfer aus Rumänien. „Derzeit ist nicht abschätzbar, wie sich das alles entwickelt. Privatpersonen haben sich bei der Gemeinde gemeldet, die bei der Ernte helfen würden.“ Auch die Selbstpflücke der Erdbeeren werde er nun wohl anders organisieren müssen.