Zwei 300-Seiten-Bände

Residenzgalerie legt erstes Verzeichnis aller Gemälde vor

Salzburg
27.07.2010 16:10
In der Residenzgalerie ist am Dienstag das erste Gesamtverzeichnis der Gemälde des 1923 gegründeten Museums vorgestellt worden. Zwei Bände zu je 300 Seiten umfasst die im Eigenverlag vorgelegte Publikation, die auch Beiträge zur Baugeschichte des Hauses sowie zur Geschichte des Museums und seiner Gemälde umfasst. Schließlich habe man Provenienzforschung schon in den vergangenen Jahren sehr ernst genommen, hieß es.

Als man die Residenzgalerie Salzburg als Landessammlung gründete, verfügte man zwar über schöne Räumlichkeiten, aber über keinerlei eigene Kunstsammlung. Präsentiert wurden durchwegs Leihgaben, die nach dem Zweiten Weltkrieg durch von Friedrich Welz aufgebaute Bestände (zu denen 2007 ein Provenienzbericht vorgelegt wurde) und vor allem durch Ankäufe aus der Sammlung Czernin ergänzt wurden. Auch das wertvollste Bild dieser Sammlung, Rembrandts Frühwerk "Betende alte Frau", das von Museumschefin Roswitha Juffinger als Teil ihrer "director's choice" präsentiert wurde, ist nun im Besitz des auf Barock- und Landschaftsmalerei spezialisierten Museums, während Bestände der Sammlung Schönborn-Buchheim als Leihgaben weiterhin Privatbesitz sind.

Nun präsentiere sich die Residenzgalerie, die im Festspielmonat August ein Drittel ihrer durchschnittlich 60.000 Jahresbesucher begrüßt, als "sehr aktives, kleines, nobles Museum, in dem auch viel im Bereich der Kunstvermittlung geschieht", lobte Landeshauptmann-Stellvertreter Wilfried Haslauer (VP). Beweis dafür sei etwa die Ausstellungsreihe "Wir machen Museum" (ab 25. September), für deren 10. Etappe "Pomp & Pop" man mit Klassen des Mozarteums, der Modeschule Hallein und des ORG St. Ursula zusammenarbeitet. Bereits am Mittwoch eröffnet dagegen die Studioausstellung "Sehnsucht nach Unsterblichkeit". Bei dieser werden bis 12. September die von Alberto Camesina im 18. Jahrhundert in den Räumen angebrachten Stuckdarstellungen mit Szenen aus dem Leben Caesars erläutert.

Zuletzt diskutierte Statikprobleme seien durch die vorgenommenen bautechnischen Sanierungen, die zu einer fünfmonatigen Schließung der Museumsräumlichkeiten geführt hatte, dauerhaft behoben, versicherte man. Als dauerhaft könnte sich allerdings auch der Verlust von zwei vermutlich an eine Landesdienststelle verliehenen Ausstattungsstücken aus dem Gemäldebestand erweisen, die seit langer Zeit gesucht werden. Auch wenn es sich dabei um keine wirklich wertvollen Bilder handle, könne dies dem Museum "nie egal" sein, versicherte Juffinger, "Wir sind weiter auf der Suche." Bei einem weiteren vermisst gewesenen Bild sei der Zufall zu Hilfe gekommen: "Es wurde hinter einem Kasten gefunden."

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