Der Revierinspektor war dem geschädigten Pensionisten, der sonst keinerlei Verwandtschaft hat, vom Bezirksgericht als Sachwalter zugeteilt worden. In dieser Eigenschaft übernahm er, wie üblich, alle Rechtsgeschäfte und Ausgaben für den Mann.
Geld unter Namen der Kinder angelegt
Der 50–Jährige, der früher in der Polizeiinspektion am Flughafen Dienst tat, bediente sich aber offenbar vor allem selbst: Innerhalb von nur einem Jahr soll er die Sparbücher des Pensionisten geplündert und das veruntreute Geld unter dem Namen seiner Kinder anderswo angelegt haben.
Weil er bei der Kontrolle durch die Rechtspflegerin die hohen Geldbehebungen nicht rechtfertigen konnte, erstattete diese Anzeige bei Gericht.
70.000 Euro in die eigenen Tasche
Dort stellte sich heraus, dass die ursprünglich angenommene Schadenssumme von 26.000 Euro bei Weitem nicht ausreichte. Staatsanwältin Barbara Feichtinger: "Das Bezirksgericht erklärte sich für nicht zuständig, denn der tatsächliche Schaden dürfte bei 70.000 Euro liegen." Nun muss sich der Polizist am Landesgericht wegen des Verdachts der Untreue verantworten. Selbst bei Verhängung der Mindeststrafe (ein Jahr) ist er den Job als Polizist los.
von Wolfgang Weber, Kronen Zeitung
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