Ravidass-Prozess

Tumult im Tempel von Gutachter untermauert

Wien
26.07.2010 21:14
Mit der Erläuterung des gerichtsmedizinischen Gutachtens wurde am Montag der Prozess um den Mord in einem Tempel der indischen Religionsgemeinschaft Ravidass in Wien fortgesetzt. Sachverständiger Daniele Risser berichtete am vierten Verhandlungstag von den zahlreichen Verletzungen der Gläubigen.

Auch die Beschuldigten – laut Anklage radikale Sikhs – wurden teils erheblich verletzt, etwa durch Schläge mit Bratpfannen und Nudelhölzern. Vor allem der Hauptangeklagte Jaspal Singh überlebte nur mit Glück. Ihm wird der Mord an einem Ravidass-Guru angelastet. Seine Mitangeklagten sollen ihn unterstützt haben, indem sie mit Messern auf Ravidass-Gläubige losgingen. Der Prozess wird am 10. September fortgesetzt.

Weitere Details rund um die Verhandlung siehe Infobox!

Beschuldigte kamen nicht zu Wort
Alle sechs Angeklagten, die im Verdacht stehen, am 24. Mai 2009 in einem Tempel der Ravidass-Glaubensgemeinschaft in Wien-Rudolfsheim die aus Indien angereisten Gurus Sant Rama Nand und Sant Niranjan Dass getötet bzw. schwer verletzt zu haben, kamen am Montag nicht zu Wort, denn die Einvernahmen durch Richterin Susanne Lehr sind bereits an den ersten drei Prozesstagen vorgenommen worden.

Dabei hatten sich die nach eigenen Angaben "streng gläubigen" Sikhs als nicht übermäßig auskunftsfreudige Gesprächspartner erwiesen. Während der Hauptbeschuldigte immer wieder beteuerte, er könne sich aufgrund seiner schweren Kopfverletzungen an nichts mehr erinnern, wiesen seine fünf Glaubensbrüder auf der Anklagebank jegliche Beteiligung an dem Anschlag von sich. Sie behaupteten, sie hätten in dem Tempel lediglich diskutieren wollen und seien dann im Zuge der Tumulte niedergeschlagen worden.

Kronen Zeitung und krone.at

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