Schlimme Zustände

Acht Hunde und ein Kalb auf Bauernhof in Adnet angekettet

Salzburg
23.07.2010 09:12
Die Mitarbeiter der Salzburger Tierrettung haben auf einem Bauernhof in Adnet schlimme Zustände aufgedeckt. Ein Kalb und acht Hunde wurden im Stall angekettet. Mehrere Welpen mussten in einem Autoanhänger, der nur mit einer dünnen Plane abgedeckt war, in der prallen Sonne ausharren.

Ein anonymer Anruf brachte den Fall am Mittwoch ins Rollen: "Wir sind sofort zu dem Hof hingefahren, um uns alles anzusehen", schildert Tierrettungschef Manfred Ehgartner. Und dort offenbarten sich die katastrophalen Zustände: "Acht Hunde waren im Stall angekettet, ebenso eine Kuh und ihr Kalb. Das ist schon lange verboten", berichtet Ehgartner.

Damit nicht genug, acht der 22 Welpen auf dem Hof – der Landwirt züchtet bereits seit Längerem Hunde – waren auf einem Anhänger, der nur durch eine dünne Plane abgedeckt war, der prallen Sonne ausgesetzt (im Bild eines dieser Tiere). "Auch die drei Pferde und zwei Ziegen waren leider in keinem guten Zustand", erzählt Ehgartner. Er versuchte nun aber gemeinsam mit dem Besitzer eine friedliche Lösung zu finden.

Bauer will Tiere nicht hergeben
"Der Verein 'Vier Pfoten' würde die Ziegen nehmen. Auf Gut Aiderbichl haben wir bereits wegen der Pferde angefragt", sagt Ehgartner. Doch letztlich verweigerte der Landwirt die Herausgabe der Tiere. "Die Behörde muss in diesem Fall handeln. Man kann bei diesem Leid nicht einfach wegschauen. Außerdem stehen überall am Hof alte Geräte und Fahrzeuge herum. Da fließt zum Teil Öl aus", ist Ehgartner fassungslos.

Hof unter Beobachtung
Amtstierarzt Dr. Günther Hickmann von der Bezirkshauptmannschaft in Hallein kennt den Fall und beruhigt: "Der Landwirt steht unter Beobachtung. Es ist nicht so, dass er seine Tiere absichtlich quält. Er hält sich nur nicht immer an die Vorgaben. Wegen dem Anketten habe ich ihn bereits mehrmals verwarnt." Der Bauer liebe seine Tiere. Er habe für die Hunde etwa auf Hickmanns Anweisung hin eigene Boxen gebaut. Warum die Vierbeiner aber dann wieder angekettet waren, ist unklar.

"Wir werden ihn weiterhin überprüfen. Möglicherweise müssen wir mit Geldbußen arbeiten. Aber ich kann versichern, dass auf dem Hof keine Tiere in Lebensgefahr sind", so Hickmann. Ehgartner kann dazu nur den Kopf schütteln…

Kronen Zeitung

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