Nach „Spectre“ & Co.

Neue Sicherheitslücke in Intel-Prozessoren

Web
11.03.2020 09:39

Sicherheitsforscher der TU Graz haben gemeinsam mit einem internationalen Team einmal mehr eine schwere Sicherheitslücke in Computerprozessoren aufgedeckt. Mit der unter dem Namen „Load Value Injection“ veröffentlichten Lücke können sensible Daten auf eine neue Methode ausgelesen werden.

Spectre, Meltdown, Foreshadow, ZombieLoad und Plundervolt: In den vergangenen Jahren zeigten Sicherheitsforschende weltweit gravierende Sicherheitslücken in der Architektur von Computerprozessoren auf - im Speziellen bei Prozessoren des Herstellers Intel.

Mit Load Value Injection präsentierte nun ein internationales Forscherteam unter zentraler Beteiligung der TU Graz einen neuen Angriff. Die Sicherheitslücke ähnelt der bereits bekannten Meltdown-Attacke, dreht diese Methode aber um: Der angegriffene Computer verrät diesmal keine geheimen Daten wie Passwörter oder andere sensible Inhalte, sondern arbeitet mit falsche Daten weiter, die dem Computer von Angreifenden „injiziert“ wurden.

Auch dieses Mal werden Lücken in den von Intel entwickelten SGX Enclaves ausgenutzt. Das sind eigens geschützte und vom restlichen System abgeschottete Bereiche in einem Prozessor, wo besonders sensible Daten sicher verarbeitet werden sollen.

Lücke schwer zu schließen
„Diese Lücke ist sehr schwer zu schließen“, erklärt TU Graz-Forscher Daniel Gruss, der mit seinen Kollegen Michael Schwarz und Moritz Lipp einmal mehr im Zentrum der Entdeckung steht. „Es braucht dafür entweder einen ganz neuen Prozessor oder einen tiefen Eingriff in die Software. Die von Intel und uns parallel erarbeitete Software-Lösung wird massive Performance-Einbußen mit sich bringen.“

Langes Stillschweigen
Das Team informierte Intel bereits im April 2019 über die Entdeckung. „Wir haben uns auf diese lange Verschwiegenheit geeinigt, um Intel genügend Zeit für die notwendigen Fixes zu geben und die Computernutzenden keinem Risiko auszusetzen.“

Auch diesmal empfehlen die beteiligten Forschenden, alle Sicherheitsupdates der Hersteller einzuspielen und das eigene Computersystem abzusichern.

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