Gesundes Molekül

Stoff im Stallstaub schützt Kinder vor Allergien

Wissenschaft
20.07.2010 11:22
Deutsche Forscher haben herausgefunden, warum Kinder auf dem Land in der Regel seltener von Allergien und Asthma-Erkrankungen betroffen sind als Kinder in der Stadt. Im Stallstaub (im Bild eine elektronenmikroskopische Aufnahme eines Partikels) haben sie ein pflanzliches Zuckermolekül entdeckt, das - wenn es im ersten Lebensjahr in hoher Konzentration eingeatmet wird - das Immunsystem an überschießenden Abwehrreaktionen hindert, berichtete die Ruhr-Universität Bochum.

Dass Kinder, die auf Bauernhöfen aufwachsen, seltener an Allergien und allergischem Asthma leiden, ist seit langem bekannt. Was sie allerdings davor schützt, war bisher rätselhaft. Das nun identifizierte Molekül mit dem Namen Arabinogalaktan kommt in großen Mengen in Futterpflanzen wie dem Wiesenfuchsschwanz vor. Experten aus Bochum, München und Borstel untersuchten bei Mäusen, wie das Molekül auf Zellen des Immunsystems wirkt. Die Immunreaktion der Zellen wurde durch das Zuckermolekül deutlich abgeschwächt, so das Ergebnis.

Allerdings hänge die Wirkung von der Konzentration ab, erklärte der Bochumer Wissenschaftler Marcus Peters. "In kleineren Konzentrationen können die Pollen des Wiesenfuchsschwanzes Allergien auslösen, in großen Dosen und sehr früh im Leben aber auch verhindern." Die Ergebnisse wurden in der aktuellen Ausgabe des "Journal of Allergy and Clinical Immunology" veröffentlicht.

Die Forscher wollen nun untersuchen, ob sich Arabinogalaktan zur Prophylaxe oder zur Therapie von Allergien und allergischem Asthma einsetzen lässt. Denkbar wäre eine Anwendung als Spray oder Nasentropfen.

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