Übereilte Insolvenz?

Neuer Rechtsstreit um AvW: “Konkurs nicht notwendig!”

Kärnten
14.07.2010 17:13
Was wohl die 12.500 geschädigten Anleger meinen, wenn sie hören, dass Wolfgang Auer von Welsbach weiter werkeln möchte? Wie berichtet, bekämpft er nun seinen eigenen Insolvenzantrag. Und bekommt Schützenhilfe von einem Wirtschaftsguru und einem Ex-Vorstand, die meinen, der Konkurs wäre übereilt gewesen.

Der Finanzdienstleister hatte selbst den Konkursantrag unterfertigt. Jetzt hat er es sich unter neuer anwaltlicher Führung anders überlegt. Schließlich sei er in U-Haft gewesen, krank und unter starkem Druck. Seiner jetzigen Meinung nach sei die Insolvenz nicht nötig; ebenso, wie dass die Vermögenswerte – Aktien, Goldmünzen, Motorboot, Immobilien – von den Masseverwaltern schnell verscherbelt werden. Der Wirtschaftssachverständige Johann Neuner hält den Konkursantrag ebenfalls für überprüfenswert; er hilft bei den entsprechenden Anträgen ans Oberlandesgericht Graz.

Kernfrage ist, ob die Tausenden Anleger als Gläubiger angesehen werden können oder nicht. Diese Rechtsfrage muss erst der Oberste Gerichtshof klären – für den Konkurs wurde jedoch die Zahlungsunfähigkeit der AvW-Firmen vorweg angenommen, weil zur Befriedigung aller Ansprüche das Geld gefehlt habe.

"Ein Konkurs war übereilt"
"Wir hätten aber 50 Millionen Euro in der Bilanz zurückstellen können für jene, die Klagen sicher gewonnen hätten", plaudert ein Ex-Vorstand aus dem Nähkästchen. "So viel Geld war immer da. Ein Konkurs war also übereilt; man hätte ruhig einige Jahre weiter arbeiten und die Beteiligungen dann besser verkaufen können."

Letztlich wäre eine Pleite aber doch nicht zu verhindern gewesen, wenn sich die Vorwürfe des Gerichtsgutachters Fritz Kleiner, alle Kurse seien hausgemacht, die Geschäftsidee ein "perpetuum mobile", bewahrheiten, muss auch der ehemalige AvW-Insider zugeben.

von Kerstin Wassermann, "Kärntner Krone"

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