Kampf gegen Konkurs

AvW-Boss Auer von Welsbach will auch in der Zelle Gehalt

Österreich
14.07.2010 10:51
Der 53-jährige Finanzdienstleister Wolfgang Auer von Welsbach sitzt wegen schweren Betrugsverdachts in Klagenfurt in Untersuchungshaft und seine Firma ist im Millionenkonkurs - doch auf sein Vorstandsgehalt will er nicht verzichten, wie er die Masseverwalter wissen ließ. Diese sind derweilen mit dem Ausverkauf beschäftigt. Ein Motorboot soll die Kasse wieder füllen.

Das acht Jahre alte Boesch Marine soll 290.000 Euro bringen. "Das Boot selbst ist natürlich nicht so viel wert", weiß Sprecher Josef Kalina. Aber die begehrte Lizenz für den Wörthersee soll allein schon 250.000 Euro bringen, wie ein Gerichtssachverständiger errechnet hat.

Motorboot am Montag im Internet
Ab Montag wird das Wasserluxusfahrzeug samt Zulassung von den Masseverwaltern Gerhard Brandl und Ernst Malleg über die Ediktsdatei im Internet zur Ersteigerung angeboten - eine der weniger anspruchsvollen Aufgaben, mit denen die Juristen im AvW-Verfahren konfrontiert werden.

Konkurs soll beeinsprucht werden
Denn der inhaftierte Auer von Welsbach will sich seine Firma nun doch nicht so ohne Weiteres nehmen lassen. Geständig oder einsichtig soll er sich bislang ja nicht gezeigt haben - jetzt wird an allen Fronten gekämpft: Es gab bereits Fortführungsanträge für das Unternehmen, die vom Konkursgericht abgelehnt wurden; nun soll mit neuer Anwalts- und Expertenriege der gesamte Konkurs beeinsprucht werden.

Das Oberlandesgericht Graz muss über einen Rekurs entscheiden; gleichzeitig wird ein Zwangsausgleich beantragt, um wieder selbst die Geschäfte zu übernehmen.

Dazu passen auch die Forderungen der Familie Welsbach und eines Ex-Managers: "Alle Dienstnehmer haben im Mai ihren freiwilligen Austritt erklärt - nur drei Leute nicht, wie erst jetzt klar wurde", bestätigt Kalina. "Sie wollen nun aus der Masse ihre Gehälter haben!" Dabei handelt es sich um Auer selbst, dessen Gattin und den zweiten Geschäftsführer, die allesamt nicht schmal verdient haben.

15.000 Euro pro Monat gegönnt
Der Boss alleine hat laut Gerichtsgutachter Fritz Kleiner zwischen 2005 und 2008 5,2 Millionen Euro eingestreift. Und auch nach dem Börsenkrach erklärte er gegenüber der "Kärntner Krone", dass er sich noch 15.000 Euro pro Monat gönne.

von Kerstin Wassermann, "Kärntner Krone"

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