6.017 Kandidaten

Medizin-Aufnahme-Tests begannen mit Verspätung

Wien
09.07.2010 11:45
Aufgrund des riesigen Andrangs mit rund 50-minütiger Verspätung hat am Freitag im Austria Center Vienna (ACV) der jährliche Eignungstest für das Medizinstudium (EMS) begonnen. Insgesamt waren im ACV sowie am Nebenstandort Messe Wien 6.017 Personen angemeldet - von diesen sind 4.425 (73,54 Prozent) zum Test erschienen. Die Teilnehmer kämpfen in Wien um 740 Studienplätze - 75 Prozent davon sind für Österreicher reserviert, 20 Prozent für Personen aus anderen EU-Ländern und fünf Prozent für Interessenten aus Drittstaaten.

Einige Bewerber siebten sich quasi schon selbst im Vorfeld aus, indem sie am falschen Prüfungsort auftauchten. Insgesamt waren für das ACV 4.500 Teilnehmer eingeteilt, für die Messe 1.500 - womit das Anmieten der Halle dort eigentlich unnötig gewesen wäre. Der Vizerektor der Medizin-Uni Wien (MUW), Rudolf Mallinger, hatte schon vor Feststehen der Teilnehmerzahl vor Journalisten für die Einhebung einer Gebühr von den Teilnehmern wie etwa in der Schweiz plädiert. Bei 4.000 Studenten würden etwa 80 Euro pro Person für die MUW kostendeckend sein. Vorrangig gehe es aber um eine "Ernsthaftigkeit beim Erscheinen" - er wolle im Vorhinein die Teilnehmerzahl planen können, so Mallinger.

Gebühren "politisch nicht gewollt"
Der Haken dabei: "Es ist politisch nicht gewollt, dass wir Gebühren einheben", so Mallinger. Dafür gebe es derzeit keine Rechtsgrundlage. Mit den ständig steigenden Anmeldezahlen müsse dies aber wieder ein Diskussionsthema werden, forderte der Vizerektor: "Wir wissen einfach nicht, bei welcher Zahl der Plafond erreicht ist." Derzeit wendet die MUW rund 300.000 Euro für die Abwicklung des Tests auf. 220 Personen betreuen die Kandidaten, dazu kommen noch 30 Wachbedienstete und ärztliches Personal.

Der EMS dauert sieben Stunden (mit einer einstündigen Pause dazwischen) und umfasst zehn Untertests mit 198 Einzelfragen im Multiple-Choice-Format. Abgeprüft werden keine Wissensfragen, sondern etwa naturwissenschaftliches Verständnis, Merk- und Konzentrationsfähigkeit, Textverständnis oder Planen und Organisieren. Die Auswertung erfolgt in der Schweiz, die Ergebnisse stehen bis Mitte August fest.

Kommerzielle Vorbereitungskurse nicht sinnvoll?
Wenig hält Mallinger von kommerziellen Vorbereitungskursen auf den EMS. "Den Studienwerbern würde ich raten: Setzt euer Geld vernünftiger ein." Vorbereitung sei zwar grundsätzlich schon zu empfehlen: "Man kann aber in jeder Buchhandlung um zwölf Euro eine komplette Testversion erwerben." Studien hätten gezeigt, dass rund 20 Stunden Vorbereitung auf den Test ausreichend seien - egal ob diese im Selbststudium oder bei kommerziellen Anbietern absolviert werden. Mehr Vorbereitungszeit bringe keine besseren Testergebnisse.

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