Trotz Sparkurs

Landeskliniken machen Millionen für Berater locker

Salzburg
08.07.2010 11:52
Bei den Ausgaben für's Personal stehen die Salzburger Landeskliniken auf der Bremse, heuer und 2011 sollen je 30 Dienstposten in der Verwaltung gestrichen werden. Doch neben diesem Sparkurs holen die Kliniken Berater ins Haus – in den letzten drei Jahren zahlten sie dafür fast 1,5 Millionen Euro.

Und die Ausgaben für diese Experten gehen weiter nach oben, berichtete Landes-Vize David Brenner jetzt im Landtag. Denn für heuer wollen die Landeskliniken alleine für die "Strategieentwicklung" die stolze Summe von 315.000 Euro locker machen. Insgesamt sind 2010 stattliche 663.700 Euro an Honoraren für "Beratung" vorgesehen, dazu kommen noch weitere 70.000 Euro für Prozesskosten und für Rechtsberatung.

Insgesamt 773.700 Euro machen die Honorare an Experten im heurigen Jahr insgesamt aus – das sind im Vergleich um 82 Prozent (!) mehr als noch 2007. Damals bezahlte das Spital für seine zahllosen Consulter, Berater und Anwälte genau 363.949 Euro, im Jahr 2008 schnellte diese Summe schon auf 469.767 Euro hinauf. Und 2009 betrugen die Honorare für diese externen Experten bereits 583.424 Euro.

Internet-Relaunch für 12.000 Euro
Was die Personalvertreter am meisten erstaunen dürfte: Für die geplante Gehaltsreform, die intern für viel Aufregung sorgte, hatte sich die Spitalsleitung um 16.000 Euro eine eigene Unternehmensberatung in die Klinik geholt. Auch der Internetauftritt des Krankenhauses wurde zweimal verbessert – für jeden "Relaunch" kam ein Berater ins Haus, das kostete das Spital insgesamt fast 12.000 Euro!

Auf Anfrage der FPÖ legte Brenner offen, wo Personal gespart werden soll: Das trifft die ganze 1.220-köpfige Verwaltung – "alle Mitarbeiter außerhalb der medizinischen Berufsgruppen".

Hilfstätigkeiten sollen ausgegliedert werden
Ausgliedern will das Krankenhaus übrigens die Hilfstätigkeiten auf den Stationen – also Reinigung, Entsorgung von Abfallstoffen und sogar das Wegräumen des Geschirrs bei der Patientenverpflegung. So soll das Pflegepersonal entlastet werden, damit es sich stärker auf die Betreuung der Patienten konzentrieren kann. Im medizinischen Bereich sind keine Kürzungen geplant, "die über kontinuierliche Rationalisierungsmaßnahmen und Prozessoptimierungen hinausgehen".

von Robert Redtenbacher, Kronen Zeitung

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