Explosion in Wien

Gasflaschen-Trümmer flogen über 250 Meter weit

Österreich
08.07.2010 10:48
Einen Tag nach der Explosion am Dach eines Rohbaus im Wiener Bezirk Favoriten hat die Feuerwehr über die teilweise dramatischen Details des Großeinsatzes Bericht erstattet. Mitglieder des ersten Löschtrupps trafen just zu dem Zeitpunkt ein, als eine der Gasflaschen in die Luft flog. Teile davon (am linken Bild zu sehen) schlugen direkt neben den Feuerwehrleuten ein, andere wiederum wurden bis zu 250 Meter weit weg geschleudert. Die Höhe des entstandenen Sachschadens ist noch unklar.

Restlos geklärt sei die Unglücksursache noch nicht, betonte Branddirektor Gerald Hillinger am Mittwoch. Es gilt jedoch als ziemlich wahrscheinlich, dass die Flämmarbeiten am Dach des Rohbaus in der Rotenhofgasse 102 einen Brand ausgelöst hatten.

Die Arbeiter, drei von ihnen mussten wegen eines schweren Schocks behandelt werden, wollten gerade auf Mittagspause gehen, als am Dach des Rohbaus das Feuer ausbrach. "Wir waren gerade unterwegs, um uns Wurstsemmeln und ein Getränk zu holen", berichtet Armin M. aus Kärnten, der mit seinen Kollegen auf der Baustelle Flämmarbeiten verrichtete, der "Krone".

Wie es zum Brand kam, konnte er sich selbst nicht erklären. Seine Männer wollten das Feuer noch löschen, als die vier 33 Kilo schweren Gasflaschen zu explodieren begannen. Die Arbeiter konnten nur mehr über das Dach des Nachbarhauses flüchten.

Feuerwehr fuhr zufällig am Haus vorbei
Ein Feuerwehrzug, der gerade auf der Heimfahrt von einem anderen Einsatz war, sah die Rauchsäule und fuhr zum Ort des Geschehens. Als die Einsatzkräfte mit den Löscharbeiten begannen, explodierte gerade die vierte Gasflasche. Zu diesem Zeitpunkt saß einer der Bauarbeiter, der zu der zuständigen Dachdeckerfirma gehörte, bereits wieder herunten am Gehsteig. Er stand unter Schock und wurde unmittelbar danach von der Rettung betreut.

Die Feuerwehrleute rückten dem Brand, der rasch auf das Nachbargebäude übergegriffen hatte, mit Drehleitern bzw. zu Fuß durch das Stiegenhaus zu Leibe. Besonders schwierig gestaltete sich die Bekämpfung des Feuers in einer Mansardenwohnung, aus der noch weit eine Stunde nach der Explosion immer wieder Flammen züngelten. Zusätzlich lösten diverse Kunststoffe, die sich durch die Hitze verflüssigt hatten, Sekundärbrände aus. Um die Dachkonstruktion der Wohnung löschen zu können, mussten dann schließlich Motorsägen eingesetzt werden.

Explosion schleuderte Trümmer über 250 Meter weit
Wie gewaltig die Explosion war, verdeutlicht die Tatsache, dass Teile der Gasflaschen 250 Meter weit flogen, in einem Hinterhof landeten und einen Pkw beschädigten. "Brand aus" konnte erst um 19.45 Uhr, also rund acht Stunden nach Einsatzbeginn, gegeben werden.

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