Drogen, Mobbing etc.

Tirols Jugend lebt riskant: Ursachen werden erforscht

Tirol
05.07.2010 10:46
Viele Fragen hat eine OECD-Studie zum Verhalten von Jugendlichen in verschiedenen Ländern aufgeworfen. Wie ist es zu erklären, dass Österreichs Jugendliche besonders viel Drogen konsumieren, besonders häufig Selbstmord begehen, besonders oft Mobbing-Opfer sind? Ein Schulprojekt soll nun Antworten liefern.

Es sind beunruhigende Zahlen, die Primar Christian Haring vom Psychiatrischen Krankenhaus Hall am Montag vorlegte. „Allein im Vorjahr nahmen sich in Tirol 13 Jugendliche das Leben. Mehr als 30 Prozent der 15-jährigen Burschen und Mädchen sind wiederholt betrunken. 30 Prozent der Mädchen rauchen regelmäßig“, zählt Haring auf.

Doch was treibt junge Menschen an die Grenzen – und darüber hinaus? Haring: "Oft steckt dahinter ein unerkanntes psychisches Problem." Warum Tirols Jugendliche viel riskanter leben als Gleichaltrige in anderen Regionen, ist nicht geklärt. Haring glaubt, dass nicht zuletzt die Dynamik eines Tourismuslandes – in dem die Party sozusagen nie endet – zu einer riskanten Lebensweise verleitet.

Schulprojekt der EU
Präzise Antworten erhofft sich Haring vom so genannten Seyle-Projekt. Haring leitet das Schulprojekt, die Pädagogin Patricia Oleksy zeichnet für die Durchführung verantwortlich: "13 EU-Länder nehmen teil. Wir erforschen den Lebensstil der 14- bis 16-Jährigen und zeigen Wege zur Risikovermeidung auf. Start ist im Herbst mit einem Fragebogen." Im Rahmen des Projekts sollen auch gefährdete Jugendliche herausgefiltert werden. Dass in Tirol zu wenig Geld für Psychotherapie für Kinder und Jugendliche da ist, sei, so Haring, ein großes Dilemma, das es zu lösen gelte.

Interessierte können am Dienstag (19 Uhr) in der Uni für Gesundheitswissenschaften (UMIT) in Hall mehr über das Schulprojekt erfahren.

von Claudia Thurner, Tiroler Krone

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