Die Oberösterreicherin lieferte in der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm eine souveräne Vorstellung, räumte der Reihe nach Julia Bezko aus Estland (nach 1:31 Minuten), Kifajat Gazimowa aus Aserbaidschan (3:23), Irina Sabludina aus Russland (1:11) und die dreifache Europameisterin Telma Monteiro aus Portugal (3:05) aus dem Weg. Nur im Finale gegen U-23-Europameisterin Hein musste die 30-jährige Oberösterreicherin über die volle Kampfzeit von fünf Minuten, um ihren ersten Grand-Slam-Sieg sicherzustellen.
"Es war ein unglaublicher Tag", schwärmte Filzmoser. Dabei war die Vize-Europameisterin von Wien, Zweite von Tunis (Grand Prix) und Dritte von Rio (Grand Slam) nicht ganz fit, sondern mit einer Schulterverletzung nach Russland gereist, wie üblich wollte sie daraus aber keine große Sache machen.
"Ich hatte keinen Druck"
Dass es trotzdem hervorragend lief, schrieb die Athletin des LZ Multikraft Wels möglicherweise auch dem Umstand des leichten Handicaps zu. "Wahrscheinlich gerade deswegen, ich hatte keinen Druck, viele haben gesagt, das bringt doch nichts, dass du da antrittst. Du hast eh schon genug Punkte für die Olympiaqualifikation, bereite dich auf die WM vor. Aber ich wollte kämpfen, denn wenn ich nicht weiß, dass es hier funktioniert, dann brauche ich eh nicht zur WM fahren", sagte die Welserin.
Bei den Kämpfen in Moskau blieb die Schulter stabil, nun steht noch bis Donnerstagabend ein internationales Trainingslager in Moskau auf dem Programm sowie Physiotherapie, um eine optimale Vorbereitung auf die WM im September in Tokio zu gewährleisten.
Hundertprozentiger Jubeltag für deutschen Trainer
Filzmosers deutscher Trainer Udo Quellmalz haderte verständlicherweise weniger mit dem Ausscheiden Argentiniens in Südafrika, für ihn war der Samstag ein hundertprozentiger Jubeltag. Da er vom zeitgleich stattfindenden Fußballspiel allerdings nichts gesehen hatte, konzentrierte er sich auf eine Analyse von Filzmosers Auftritten. "Taktisch war das unheimlich clever, sie hat absolut genau die taktische Anweisung umsetzen können. Und sie hat erstmals die Monteiro geschlagen. Das war eine unglaublich starke Leistung. Weil sie nicht hundertprozentig fit war, war das nicht zu erwarten."
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