Zum 70. Geburtstag

Tiroler Bergrettung startete voll durch

Tirol
20.01.2020 11:30

Die Tiroler Bergrettung hat sich ein Jahr nach dem Umbruch in der Geschäftsführung erfolgreich neu aufgestellt. Geänderte Strukturen in Kombination mit Teamwork ermöglichten zukunftsweisende Schritte.

Das Jahr 2019 hatte mit einem Knalleffekt begonnen: Die Landesleitung kündigte wegen diverser Unstimmigkeiten den langjährigen Geschäftsführer und beendete, wie es Landesleiter Hermann Spiegl ausdrückt, eine „One-Man-Show“. „Einige haben uns prophezeit, dass dann nichts mehr funktionieren würde“, erinnert sich Spiegl. „Aber das Gegenteil war der Fall!“, betont er auch anlässlich des 70. Geburtstags, den die Rettungsorganisation dieser Tage feierte.

Ruck durch die Truppe
Viele Funktionäre und Mitglieder seien „aufgestanden“ und hätten zu agieren angefangen. Ein Ruck ging durch die mehr als 4500 Mitglieder und Funktionäre „Truppe“.

Die Kompetenzen in der Geschäftsführung hat man verteilt, das Controlling erweitert. Die in Telfs ansässige Geschäftsstelle hat mehr und mehr die Funktion einer Servicestelle für die freiwilligen Funktionäre und Mitglieder übernommen. Auf diese Weise will man aktiven Funktionären die Arbeit erleichtern und in der Zukunft natürlich auch neue gewinnen.

„Denn während wir keine Probleme haben, junge Bergretter für unsere Arbeit zu begeistern, ist die Rekrutierung von Funktionären schwierig“, weiß Spiegl. Kein Wunder: Viele sorgen sich, mit dem eigenen Vermögen zu haften.

Rund 15 Prozent der Anwärter auf einen Ausbildungsplatz zum Bergretter sind weiblich. Regina Poberschnigg ging ihnen mit gutem Beispiel voran. Sie leitet längst erfolgreich die Ortsstelle Ehrwald.

Erfolgreiche Kooperationen
In medizinischen Belangen hat die Bergrettung große Schritte nach vorne gemacht. Unter Markus Isser, dem Leiter Alpinmedizin, entstand beispielsweise eine Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz in wetterbedingten Ausnahmesituationen und mit dem Alpenverein. Eine erfolgreiche Kooperation hat man außerdem mit der 6. Jägerbrigade des Bundesheers umgesetzt. „Wir haben unter anderem die Möglichkeit, Einrichtungen des Bundesheers zu nutzen“, freut sich Spiegl. Weitere gemeinsame Schritte sollen folgen. Die Bergrettung wurde nun auch wieder in die ICAR aufgenommen, in den Dachverband aller Bergrettungen weltweit.

Die Ausbildungsleitung liegt jetzt in den Händen eines sechsköpfigen Teams, ein Aufsichtsrat wird geschaffen. Konkurrenzdenken ist Geschichte!

Weil es nur noch ein Gesamtbudget gibt, nimmt ab jetzt ein Wirtschaftsprüfer die Bergrettung unter die Lupe. „Das sehe ich sehr positiv“, betont Spiegl.

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