Wieder mehr Austritte

Über 11.000 Steirer kehrten 2019 Kirche den Rücken

Steiermark
15.01.2020 14:10

Exakt 11.213 Steirerinnen und Steirer haben laut Zahlen der Katholischen Kirche Steiermark dem Glauben den Rücken gekehrt - oder zumindest der Institution. Die Austritte wurden im Vergleich zum Jahr 2018 wieder mehr, und zwar um über elf Prozent. Fast 64 Prozent der Steirer sind noch immer katholisch.

Die Steirer wenden sich weiter von der Katholischen Kirche ab. Das zeigt die Bilanz, die die Diözese Graz-Seckau nun zieht: Man hat im Jahr 2019 über 11.200 Menschen verloren, eine Steigerung von elf Prozent bei den Austritten.

Nur ein Prozent widerruft Entscheidung
1261 Personen sind wiedereingetreten, auch das sind um über hundert weniger als im Jahr 2018. Nur ein Prozent jener Menschen, die austreten, widerruft seine Entscheidung innerhalb von drei Monaten. Im Fünf-Jahres-Vergleich zu 2014 gibt es fast 50.000 Katholiken weniger in der Steiermark.

Forderung nach Reformen
Woran das liegt? Es zeige sich „weiterhin der gesellschaftliche Trend einer loseren Kirchenbindung, in diesem Jahr aber auch vermehrt eine nachdrückliche Forderung nach Reformen in der Kirche“, heißt es in einer Presseaussendung der Diözese.

Auch die Causa um den Bischof Alois Schwarz in Kärnten hätte die Austrittszahlen in die Höhe getrieben. Die Kirche beteuert weiterhin ihren Wert für die Gesellschaft: Man solle an die Caritas denken, an die Seelsorge und an die Erhaltung von Kulturgut, beteuert Bischof Wilhelm Krautwaschl in der Aussendung.

„Nehmen Begründung ernst“
Die Begründungen der Austritte würde man sehr ernst nehmen. Die steirische Katholische Kirche wolle sich deswegen noch intensiver mit den Themen Missbrauch und Machtstrukturen beschäftigen.

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