Erste-Hilfe-Tipps

So reagieren Sie bei einem Knaller-Unfall richtig

Österreich
30.12.2019 14:32

Nicht weniger als 200 Menschen müssen jedes Jahr wegen Pyrotechnik-Unfällen ins Krankenhaus - und dennoch denken viele im Umgang mit Böllern und Feuerwerksraketen: „Mir passiert schon nichts, ich passe ja auf.“ Doch häufig kann es sehr schnell gehen, Verbrennungen und Hörschäden sind dann zumeist die schmerzhaften Folgen. Das Rote Kreuz erinnert deshalb nun an Erste-Hilfe-Tipps, die insbesondere am Silvesterabend notwendig werden könnten.

Laut Rotem Kreuz erleiden jährlich rund 1000 Menschen Hörschäden durch Böller. „Hört man plötzlich schlechter und hat Schmerzen im Ohr, können das Anzeichen für ein Knalltrauma sein“, erklärt Rotkreuz-Chefarzt Wolfgang Schreiber. „Gehen Sie an einen ruhigen Ort. Bei starken Schmerzen wenden Sie sich an eine Spitalsambulanz“, rät der Experte.

Finger abgetrennt? Hände weg von Eis und Wasser
Werden Finger bei Unfällen abgetrennt, muss die Blutung mit einem Druckverband gestoppt werden. „Wickeln Sie den abgetrennten Finger in einen möglichst keimfreien Stoff und geben Sie ihn in ein Plastiksackerl“, sagt Schreiber. Gut geeignet sind das Dreiecktuch oder die Rettungsdecke aus dem Verbandskasten - im Notfall reicht auch ein frisch gewaschenes Stofftaschentuch. Hände weg von Eis und Wasser: Mit beidem sollten abgetrennte Gliedmaßen nicht in Berührung kommen, betont der Chefarzt.

Vebrennungen mit lauwarmem Wasser kühlen
Bei Verbrennungen soll die betroffene Stelle für zehn Minuten mit Wasser gekühlt werden. Dieses soll nicht zu kalt, sondern handwarm sein. Danach soll die Verbrennung mit einer sterilen Wundauflage abgedeckt und diese mit Mullbinden locker fixiert werden. Bei großflächigen Verbrennungen soll die Rettung unter 144 verständigt werden, sagt Schreiber. „In diesem Fall nicht kühlen - sonst besteht Unterkühlungsgefahr“, erklärte der Mediziner.

Knallkörper vom Körper weg richten
Grundsätzlich rät die Wirtschaftskammer, Altersbestimmungen, Gebrauchsanleitungen und Sicherheitshinweise beim Silvesterfeuerwerk zu beachten. Feuerwerks- und Knallkörper sind stets vom Körper weg zu richten und sollen niemals in der Hand gehalten oder auf Menschen gerichtet werden, rät Christoph Riedl, Branchensprecher des Pyrotechnikhandels in der WKÖ.

Vorsicht gilt bei Selbstimporten aus dem Ausland. „Diese Selbstimporte entsprechen in vielen Fällen nicht den österreichischen Sicherheitsvorschriften“, warnt Riedl. Das gilt auch für Bestellungen von Feuerwerkskörpern bei zweifelhaften Quellen im Internet. Mehr als 50 Euro geben Konsumenten laut WKÖ in Österreich rund um Silvester für Feuerwerksartikel aus.

Pyrotechnik-Verbot in Wien
Die Wiener Polizei, die mit einem Großaufgebot am beliebten Silvesterpfad für Sicherheit sorgen wird, appellierte bereits an die Bevölkerung, freiwillig auf Pyrotechnik zu verzichten. Im Wiener Stadtgebiet ist das Zünden gängiger Gegenstände ausdrücklich verboten. Soweit es der Polizei möglich ist, wird repressiv gegen Verstöße gegen das Pyrotechnikgesetz vorgegangen, kündigte diese schon am vergangenen Freitag an. Es drohen empfindliche Strafen, außerdem werden Raketen und Co. abgenommen.

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