Beim Deutsch-Test ein positives Ergebnis erschlichen, nachträglich entlarvt, unsere Staatsbürgerschaft aberkannt und mit der Beschwerde dagegen abgeblitzt – das alles passierte einer Irakerin (51), die nach 18 Jahren in Österreich immer noch nicht genug Deutsch spricht, um die B1-Prüfung erfolgreich abzulegen. Und die Asylantin ist kein Einzelfall. Am Mittwoch ging auch ein Syrer mit gleichem Vorleben mit seiner Beschwerde beim Landesverwaltungsgerichtshof OÖ baden.
„Kunden“ beim AMS gekleilert
Laut Josef Gruber von der Staatsbürgerschaftsabteilung des Landes gab es ursprünglich 30 solcher Verdachtsfälle. Die „Spinne im Netz“ war eine gebürtige Türkin, die beim Arbeitsmarktservice arbeitete und nebenberuflich beim Integrationsfonds als Prüferin für Deutsch-Tests tätig war. Beim AMS keilerte sie ihre „Kunden“, versprach, gegen Schmiergeld die Prüfungsbögen zu korrigieren. Dafür wurde die Frau verurteilt.
Noch sechs Fälle offen
Derzeit dürfte es noch sechs weitere solcher Neo-Österreicher geben, die sich die Staatsbürgerschaft so erschlichen hatten. Die Staatsanwaltschaft hat 20 Fälle eingestellt, weil sich der Verdacht nicht erhärten ließ.
1200 Einbürgerungen pro Jahr
Pro Jahr gibt es in Oberösterreich durchschnittlich 1200 Einbürgerungen.
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