Werbe-Schwindel

Landwirte klagen – Prozesswelle gegen “Bauern-Produkte”

Oberösterreich
17.06.2010 19:08
Oberösterreichs Bauern, die im Kampf gegen Importlebensmittel bisher wenig ausrichten konnten, weil sie bei den Produktions-Richtlinien vom Gesetz im Stich gelassen werden, sehen eine neue Chance an der Werbe-Front: Sie wollen Firmen, die Industriewaren als "Bauern-Produkte" anpreisen, vor Gericht zitieren.

Agrar-Landesrat Josef Stockinger und die Landwirtschaftskammer kündigen eine Prozesswelle an, zu der sie ein Präzedenzfall angeregt hat: Billa und Merkur dürfen laut einem gerichtlichen Vergleich nicht mehr mit der erfundenen Figur "Fleischer Hofstädter" werben, die suggerieren könnte, dass die gleichnamigen Produkte nicht aus einer Fabrik, sondern einer gewerblichen Fleischhauerei kämen.

"So wie hier das Gewerbe gegen irreführende Werbung geschützt wird, muss es auch für die Landwirtschaft gelten", so Stockinger. Er will den Erfolg des "Schutzverbands gegen unlauteren Wettbewerb", der gegen die Handelsketten klagte, auch für die "Marke Bauer" nutzen. "Als Bauern-Produkt darf nur beworben werden, was tatsächlich von heimischen Bauern erzeugt wird."

Herkunft der Rohstoffe ist entscheidend
Wobei für die Landwirtschaftskammer, die bei den Klagen federführend sein wird, die Herkunft der Rohstoffe ausschlaggebend ist: Käse etwa, egal aus welcher Art von Käserei, muss aus Milch von heimischen Bauernhöfen erzeugt werden, um "österreichischer Bauernkäse" zu heißen.

Als solcher wurde aber auch schon Käse aus Rahm verkauft, der in Deutschland aus holländischer Milch erzeugt worden war. Nur die Endverarbeitung fand in Österreich statt.

Kronen Zeitung

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