Vorwurf des Verrats

Für Russen spioniert? Salzburger Oberst angeklagt

Salzburg
08.11.2019 12:27

Martin M. (71) wird sich demnächst einem Geschworenengericht stellen müssen: Der pensionierte Salzburger Oberst soll ganze 25 Jahre lang für die Russen spioniert haben, wirft ihm die Salzburger Staatsanwaltschaft in der nun eingebrachten Anklage vor. Der Hauptvorwurf lautet auf „Verbrechen des Verrats von Staatsgeheimnissen“. Bis zuletzt bestritt M., jemals Staatsgeheimnisse verraten zu haben. Ein Jahr lang sitzt er bereits in Untersuchungshaft.

Genau vor einem Jahr wurde der mutmaßliche Spionage-Fall publik: Bereits 1987 soll M. den ersten Kontakt zu einem Agenten des russischen Militärgeheimdienstes Glawnoje Raswedywatelnooje Uprawlenije (GRU) hergestellt haben. Seit 1992 soll er der Anklage nach spioniert, dabei „umfassende Informationen aus dem militärischen Spektrum des Bundesheeres, insbesondere über Waffensystem und Aufgabenstellungen der Land- und Luftstreitkräfte“, den Russen zur Verfügung gestellt haben, heißt es in einer gemeinsamen Aussendung von Polizei und Staatsanwaltschaft.

Oberst war Teil von Agentennetzwerk
Darin ist auch von monatelangen Ermittlungen mit Kontoöffnungen, der Auswertung von sichergestellten Speichermedien und Zeugenbefragungen die Rede. Offenbar nutzte M. auch eine „hochkomplexe Satelliten-Kommunikation“ mit eigener Software. Der pensionierte Heeres-Offizier soll Teil eines „staatlichen Agentennetzwerks“ gewesen sein. Seine weitergeleiteten Informationen sollen penibelst dokumentiert worden sein.

Liegenschaften beschlagnahmt
Mehrere Hunderttausend Euro soll M. kassiert haben, heißt es von der Angeklagebehörde. 28.200 Euro wurden sichergestellt, nebenbei wurden Liegenschaften im Wert von 260.000 Euro beschlagnahmt. Ein Prozess-Termin ist noch offen, der Verdächtige sitzt in U-Haft.

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