„Reines Politikum“

Unverständnis über Aufruf zu Boykott von Tirol

Tirol
24.10.2019 17:06

Der politische Haussegen zwischen Bayern und Österreich hängt schief. Auslöser: Aufgrund von Fahrverboten an bestimmten Winterwochenenden für Pkw in Tirol, die verhindern sollen, dass Touristen auf „Schleichwege“ durch Dörfer ausweichen, rät der bayrische Ministerpräsident Markus Söder seinen Landsleuten, nicht mehr in Tirol bzw. in Österreich Skiurlaub zu machen. Von „lächerlich“ bis hin zu „reines Politikum“ lauten die Reaktionen quer durch Österreich.

„Die bayrischen Gäste brauchen keine Zurufe, wo sie ihren Winterurlaub verbringen sollen. Das werden sie auch in Zukunft selbst bestimmen“, reagierte Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).

Christian Kresse, Geschäftsführer der Kärnten-Werbung, meint: „Wir haben Verständnis für Orte, insbesondere in Tirol, die aufgrund von Ausweichverkehr belastet werden. Allerdings verwundert uns, dass Herr Söder diese Thema auf ganz Österreich ausgeweitet hat.“ Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer sieht die Sache „unaufgeregt“, weil es Tirol betreffe und nicht Salzburg.

„Reines Politikum“
„Bei der Aussage von Herrn Söder handelt es sich um ein reines Politikum, das sich explizit auf Tirol bezieht“, reagiert Erich Neuhold, Geschäftsführer von Steiermark Tourismus. Und Abfahrtsolympiasieger Patrick Ortlieb, Hotelier in Oberlech in Vorarlberg: „Ich glaube nicht, dass die Aussage von Herrn Söder Auswirkungen auf den Tourismus in Österreich haben wird.“

Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) bezeichnete Söders Reaktion als „lächerlich“. „Die Bayern lassen sich nicht von Politikern vorschreiben, wo sie Urlaub machen“, sagte Platter bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Innsbruck.

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