Nach 34 Stunden Flucht

Augenzeugen schildern Festnahme des Frauenmörders

Ausland
29.09.2019 16:28

34 Stunden war der mutmaßliche Frauenmörder Frank N. auf der Flucht - kurz vor Mitternacht wurde er am Freitag im deutschen Göttingen festgenommen. „Auf einmal hörten wir Reifenquietschen, Tumult, Tumult“, schilderten Augenzeugen die dramatischen Szenen (siehe Video oben). Der 52-Jährige wurde vor ihren Augen zu Boden gebracht und festgenommen. Die Erleichterung in der Region ist groß - denn N. soll seine Ex-Freundin unfassbar brutal auf offener Straße attackiert haben. Die Frau wurde angezündet, niedergestochen und mit einem Feuerlöscher geschlagen, eine Freundin, die ihr helfen wollte, ebenfalls so schwer verletzt, dass sie schließlich starb. Danach lieferte der Verdächtige der Polizei ein wahres Katz-und-Maus-Spiel.

„Innerhalb von 30 Sekunden waren drei Streifenwagen da“, erzählten die beiden Augenzeugen von den dramatischen Szenen, die sich in der Nacht auf Freitag in der Göttinger Innenstadt abgespielt hatten. Da hatten die meisten zufällig Anwesenden noch keine Ahnung, dass es sich bei dem Festgenommenen um jenen gejagten Verdächtigen handelte, der am Donnerstag zwei Frauen so brutal attackiert hatte, dass sie starben - die Ex-Freundin des 52-Jährigen noch am Tatort, die zu Hilfe gekommene Freundin der 44-Jährigen am Samstag im Spital.

Angezündet, erstochen, mit Feuerlöscher geschlagen
N. soll der 44-Jährigen aufgelauert, sie mit einem Brandbeschleuniger begossen und angezündet haben. Danach habe er mit einem Messer auf die Frau eingestochen. Als ein Zeuge der brutalen Attacke die Frau mit einem Feuerlöscher löschen wollte, habe der 52-Jährige dem Mann das Gerät aus der Hand gerissen und seinem Opfer damit den Schädel eingeschlagen.

Die Arbeitskollegin des Opfers war ebenfalls unter den Passanten, die der 44-Jährigen zu Hilfe kommen wollten - auf sie stach der 52-Jährige demnach ebenfalls ein. Die Frau wurde lebensgefährlich verletzt ins Spital eingeliefert, wo die Ärzte am Samstag den Kampf um ihr Leben verloren.

Video: „Ex“ auf offener Straße angezündet und erstochen

In Nahverkehrszug erkannt, doch N. konnte entkommen
Danach war N. geflüchtet - zunächst mit einem Rad, am Freitag wollte er per Bahn der groß angelegten Fahndung entkommen. Doch eine Bahnmitarbeiterin erkannte ihn in einem Nahverkehrszug Richtung Hannover, der deshalb in Elze bei Hildesheim gestoppt wurde. Als sich die Polizei näherte, soll der Flüchtige, den die Mitarbeiterin in einem Abteil eingeschlossen hatte, mit einem Notfallhammer die Scheibe eingeschlagen haben und zu Fuß entkommen sein.

Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei
Auf seiner weiteren Flucht soll sich der 52-Jährige mehrfach telefonisch bei der Polizei nach dem Zustand seiner Opfer erkundigt haben. Der Mann sei „aalglatt“ aufgetreten, schilderten die Ermittler. Er habe sogar Verhandlungsgespräche mit den Beamten über den Notruf 110 geführt, hieß es am Samstag von Polizei und Staatsanwaltschaft. Die Kontaktaufnahmen liefen demnach über verschiedene Handys von Passanten.

Zeugen berichten von heftiger Gegenwehr bei Festnahme
Am späten Freitagabend war dieses Katz-und-Maus-Spiel, bei dem Hubschrauber, Hunde, das SEK und auch Drohnen im Einsatz waren, dann zu Ende: N. wurde in der Göttinger Innenstadt erkannt, Zeugen riefen die Polizei. Der 52-Jährige wollte ein weiteres Mal flüchten, doch diesmal konnte er gegen die Beamten nichts ausrichten - trotz heftiger Gegenwehr, die Zeugen gegenüber der „Bild“ schilderten. N. habe um sich geschlagen und sich über zu fest angelegte Handschellen beschwert.

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