"Die Auslastung ist schwer okay", zeigte sich der Intendant am Montag dennoch gelassen, "Quotendruck haben wir nicht." Über die Terminisierung des Wiener Popfests zeigte er sich dennoch "sehr verwundert". "Das war offenbar ein Schnellschuss", meinte Zierhofer-Kin zur Tatsache, dass sich das Popfest mit dem zweiten Donaufestival-Wochenende überschnitt. "Üblicherweise sollte man schauen, was sonst noch in diesem Zeitraum stattfindet."
Sicher Überschneidungen mit Wiener Popfest
Das Donaufestival etwa sei stets eine Woche vor den Wiener Festwochen angesetzt, damit man sich da nicht in die Quere komme. "Wir definieren uns natürlich anders und versuchen auch andere Leute anzusprechen", dennoch habe es beim Popfest-Publikum mit Sicherheit Überschneidungen gegeben. "Das Donaufestival ist mit gewissen Kosten und der Anreise verbunden - ein Gratis-Festival direkt vor der Haustüre ist dagegen natürlich sehr angenehm."
"Es war eine sehr nette Atmosphäre", so Zierhofer-Kin, "aber man sollte die beiden Festivals nicht aneinander messen, sondern sinnvoll nebeneinander kriegen". Rein programmatisch sieht Zierhofer-Kin sein Festival "flexibler"; auf jeden Fall würde er sich vor einer Neuauflage des Popfests "freuen, wenn wir mit den Herren und Damen in Dialog treten würden". Sollte sich eine terminliche Überschneidung nicht vermeiden lassen, "müssen wir natürlich reagieren".
Laufende Kooperationen werden forgesetzt
Von der Grundkonzeption des Donaufestivals will Zierhofer-Kin deswegen aber nicht abrücken. "Es wäre ein Leichtes, mit unserem Budget ein Festival zu programmieren, das jeden Tag ausverkauft ist. Aber die großen Acts, die monatelang vorher ausverkauft sind, passen nur in den seltensten Fällen zum Festival." Die erfolgreich begonnene Kooperation mit der Kunsthalle und der Filmgalerie will Zierhofer-Kin auf jeden Fall fortsetzen, im Musikbereich weiter auf Projekte setzen, bei denen Künstler ihre Netzwerke nutzen können. "Wenn es nur um Geld geht und die Künstler gar nicht wissen, in welchem Kontext sie auftreten, das interessiert mich nicht."
Insgesamt waren 2010 unter dem Motto "Failed Revolutions" rund 300 internationale Künstler aus den Bereichen Performance, Medienkunst, Film und Video, bildende Kunst, Installation, Klangkunst und Popmusik in Krems. Für das kommende Jahr sei man derzeit mit der US-Elektro-Formation Cocorosie "in Richtung eines Spezialprojekts" im Gespräch. Im Performance-Bereich würde sich Zierhofer-Kin die britische Truppe Punchdrunk für ein Kremser Gastspiel wünschen.
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