Ziel sei es laut Ortner gewesen, Minderjährige vor Straftaten zu schützen und für die Bevölkerung sichtbar die Kriminalität zu bekämpfen und das Sicherheitsgefühl zu stärken. „Das haben wir mit der Verordnung und der Überwachung erreicht. Ab 7. September wird die Verordnung für den Volksgarten und den Metahofpark um sechs Monate bis 7. März nächsten Jahres verlängert“, sagte Ortner. Die Überwachung finde natürlich auch außerhalb der Schutzzonen statt und erstrecke sich auch auf den Stadtpark und andere Bereiche, wenn sich die Szene bewege. Eine Ausweitung der Schutzzone auf den Stadtpark sei aber „aus unserer Sicht derzeit nicht notwendig“. Wenngleich man laufend evaluiere, so Ortner.
899 Anzeigen
In Zahlen gefasst wurden vom 7. März dieses Jahres bis Sonntag genau 3.686 Personenkontrollen bzw. Fahndungsanfragen durchgeführt. Diese mündeten in 470 Betretungsverbote für die Zonen und 295 Anzeigen nach dem Suchtmittelgesetz. Bei den Festnahmen waren 48 wegen Drogendelikten, elf nach anderen strafrechtlichen Tatbeständen, elf nach dem Fremdenpolizeigesetz und zehn nach dem Verwaltungsrecht. Ferner gab es 364 Sicherstellungen, davon alleine 319 im Drogenbereich mit rund 2,7 Kilo Marihuana, Ectascy, Kokain, Speed Drogenersatzmedikamente oder Tabletten. Auch wurden Bargeld und Waffen wie Totschläger oder Schlagringe sichergestellt. Gesamt setzte es 899 Anzeigen, davon allein 295 nach dem Suchtmittelgesetz und 322 nach dem Verwaltungsrecht.
“Drogen nicht mehr existent“
Laut Ermittler Christian Kuntner wurden auch 306 Vortests durchgeführt - wegen Alkoholisierung und Drogen wurden zehn Führerscheine „gezupft“. „Der Fall, dass Konsumenten mit dem Auto zum Volksgarten kommen und Drogen kaufen, das existiert nun praktisch nicht mehr“, zeigte sich Kuntner zufrieden. Und: „In beiden Parks sind die Drogen praktisch nicht mehr existent.“
7300 Polizei-Stunden
An Betretungsverboten für die Schutzzonen fassten afghanische Staatsbürger mit 82 die meisten aus, gefolgt von 74 Österreichern, 25 Somali und einem Dutzend aus der Russischen Föderation. Auch Syrer, Türken, Nigerianer und Rumänen, aber auch Staatenlose waren unter den Weggewiesenen. Die Polizei leistete insgesamt 7.300 Stunden, bei ein bis zwei Schwerpunktkontrollen war man zuletzt in Zugstärke, bis zu 40 Mann, im Einsatz. Kontrollen und Observationen erfolgten auch in Zivil, auch die Grazer Fahrradpolizei war eingebunden. Bei den Schwerpunktkontrollen setzte man auch jeweils zwei Polizeihunde ein.
“Parks wieder gut von der Bevölkerung nutzbar“Oberstleutnant Gerhard Lachomsek, Leiter des Kriminalreferats der Stadtpolizei, sagte: „Die letzten sechs Monate waren schon sehr erfolgreich, aber der vergangene Freitag hat gezeigt, dass unsere vierbeinigen Kollegen nach wie vor etwas in den Verstecken aufstöbern.“ Kuntner meinte, die Parks wären nun wieder gut von der Bevölkerung zu nutzen, auch das erhaltene Lob seitens der Parkbesucher tue gut. „Wir haben nicht nur den Volksgarten, sondern auch die Ausweichbereiche kontrolliert, Hauptplatz, Stadtpark, Murpromenade und Hauptbahnhof. Natürlich gibt es in den Hinterhöfen noch immer die Problematik, aber das nimmt die Öffentlichkeit nicht so wahr“, sagte Kuntner. Gut sei jedenfalls, auch im Vergleich zu anderen Städten, dass man kein Heroin mehr auf der Straße habe, auch bei Ecstasy sei man im unteren Bereich.
Dealer vorsichtiger
Laut den Ermittlern seien die Dealer vorsichtiger geworden und hätten ihre Taktik dem Polizei-Druck angepasst. Drogenübergaben würden nur noch über zwei bis drei Zwischenstellen übergeben. „Wir hatten durch die Verdrängung auch Tätergruppen im Stadtpark, die wir aus dem Volksgarten kannten, aber wir haben sie weg von der Straße, das wollten wir auch so“, sagte Kuntner. Und: „Die Szene hat vielleicht ihre Taktik an unsere angepasst, aber wir haben schon die nächste entwickelt.“
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