Ortschef droht Klage

70.910 Euro pro Kilometer Freileitung vom Verbund

Salzburg
26.08.2019 14:50
Bürgermeister und Grundbesitzer sind gegen die 380-kV-Freileitung: 39 Gemeinden lehnen die 70.910 € an Zahlungen pro Kilometer durch die Verbund-Tochter APG ab. Weisen Ortschefs dieses Geld aber endgültig ab, droht ihnen sogar eine Amtsmissbrauchs-Klage.

Fast eine Million Euro würde die APG der Gemeinde Kuchl auf den Tisch blättern. Als Abgeltung für die Beeinträchtigungen und auch dafür, dass sich die Gemeinde „wohlwollend“ verhalte. Bei allen 39 von der Freileitung betroffenen Gemeinden liegt so ein Angebot am Tisch. Die Höchstrichter entschieden: Nein, das sei natürlich keine Bestechung, die APG darf das.

„Wir sind uns im Ort einig: Kein Grund für eine Freileitung“, sagt Thomas Freylinger, der als Ex-Salzburg-AG-Mitarbeiter über Insider-Wissen verfügt: Mit dem von der 380-kV-Causa abgezogenen Höchstrichter hat er im Handbuch „Öffentliches Wirtschaftsrecht“ das Kapitel zum Starkstromwegegesetz verfasst.

Alle Tennengauer Ortschefs sagen klar: „Entweder es gibt eine gütliche Einigung mit dem Verbund oder alle Grundbesitzer, die sich weigern, sind rechtskräftig enteignet, sprich durch ein Zwangsrecht belastet. Erst dann unterschreiben wir.“

Tun die Bürgermeister das nicht, droht ihnen möglicherweise sogar eine Klage wegen Amtsmissbrauch: „Es ist eine Gratwanderung“, sagt Thomas Freylinger: „Aber der Verbund muss den harten Weg gehen.“

Wolfgang Weber
Wolfgang Weber
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Salzburg



Kostenlose Spiele