546 Jahre:

Älteste Buche steht im Nationalpark Kalkalpen

Oberösterreich
14.08.2019 19:00

Mit einem Alter von 528 Jahren stand schon bisher die älteste Buche der Alpen im Nationalpark Kalkalpen in Oberösterreich. Erst kürzlich wurde in einem Urwaldrestbestand im Sengsengebirge im Nationalpark Kalkalpen eine noch ältere Buche mit dem sagenhaften Alter von 546 Jahren gefunden, freut sich der Nationalpark Kalkalpen.

„Die ersten verfügbaren Altersringe lassen sich daher auf das Jahr 1474 zurückdatieren“, teilt Dr. Alfredo Di Filippo vom italienische Forscherteam mit, das Altersbestimmungen an Buchen in Europa vornimmt. Wie auch schon die „altbekannte“ Buche im zentralen Hintergebirge, handelt es sich bei der neu entdeckten Uraltbuche um keinen Urwaldriesen. Mit einem Durchmesser von 73 Zentimetern in Brusthöhe zeugt der Baum von Durchschnittlichkeit. Auch mit einer Baumhöhe von unter 20 Metern und einer abgerissenen Krone werden keine Höhenrekorde gebrochen. Vielmehr verweist der Baum auf einen jahrhundertelangen Kampf gegen klimatische Extreme und Konkurrenz mit den umgebenden Bäumen.

Extrembedingungen ermöglichen hohes Alter
Doch gerade diese Extrembedingungen ermöglichen oft erst ein derart hohes Alter. So ist bei beiden alten Exemplaren bekannt, dass diese die ersten hundert Jahre als kleines Bäumchen unter dem Schirm von Altbuchen überdauerten. Die 546 jährige Buche gilt als die älteste datierte Buche sowohl im Alpenraum, als auch im kontinentalen Europa. Aufgrund der naturräumlichen Bedingungen wird in den Urwäldern der Karpaten kaum ein höheres Alter als 500 Jahre festgestellt, und auch am Balkan liegt das Buchenhöchstalter bei 510 bis 520 Jahren

Schutzwürdigkeit des Nationalparks
Den Buchen im Nationalpark Kalkalpen kommt hier scheinbar die Höhenlage zugute: man geht davon aus, dass Buchen in höhergelegenen Standorten aufgrund der kürzeren Vegetationsperiode ein höheres Alter erreichen. Die Ausweisung des Nationalpark Kalkalpen als Teil des seriellen Weltnaturerbes der „Alten Buchenwälder und Buchenurwälder Europas“ überrascht daher nicht, sondern unterstreicht vielmehr die Schutzwürdigkeit und -qualität des Nationalpark Kalkalpen.

5250 Hektar Buchenwald
UNESCO-Weltnaturerbe-Gebiete stellen die hochwertigsten Schutzgebiete der Welt dar und stehen unter dem Schutz der gesamten Menschheit. 5.250 Hektar Buchenwald im Nationalpark Kalkalpen genießen diesen wertvollen Status. Da die Rotbuche ausschließlich in Europa vorkommt und sie im Laufe der vergangenen Jahrhunderte von uns Menschen kontinuierlich zurückgedrängt wurde, ergibt sich der besondere Wert der alten Buchenwälder und Buchenurwälder. Im Nationalpark Kalkalpen tragen Urwaldareale dazu bei, dass sich die spezifische Artenvielfalt eines Buchenwaldes auch wieder ausbreiten kann.

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