23 Fragen aufgelistet
Fall Epstein: US-Kongress will Antworten zum Tod
Aufgelistet sind in dem Schreiben 23 Fragen - unter anderem zum allgemeinen Umgang mit psychisch instabilen Insassen in der betroffenen Haftanstalt, aber auch zu den genauen Abläufen in Epsteins Fall kurz vor dessen Tod. Der Ausschussvorsitzende, der Demokrat Jerry Nadler, und der führende Republikaner in dem Gremium, Doug Collins, beklagten in dem Brief, der Fall offenbare schwere Versäumnisse beim Umgang mit Häftlingen. Sie verlangten bis zum 21. August Antworten auf ihre Fragen.
Auch Mitglieder der französischen Regierung forderten eine Untersuchung zu dem Fall. „Die US-Untersuchung hat Verbindungen zu Frankreich ans Licht gebracht. Für die Opfer erscheint es uns daher von grundlegender Bedeutung, in Frankreich eine Untersuchung einzuleiten, damit die Angelegenheit vollständig aufgeklärt wird“, hieß es am Montag in einer gemeinsamen Mitteilung von Frankreichs Gleichstellungs-Staatssekretärin Marlene Schiappa und dem Staatssekretär für den Schutz von Kindern, Adrien Taquet. Unklar blieb, welche konkreten Verbindungen Schiappa und Taquet meinten.
Die Pariser Staatsanwaltschaft erklärte, sie prüfe und analysiere derzeit übermittelte Informationen. Anschließend würde entschieden, ob eine Untersuchung eingeleitet werde. Die französische Justizministerin Nicole Belloubet betonte unterdessen, dass die Regierung nicht über Strafverfolgung zu entscheiden habe.
„Schwere Unregelmäßigkeiten“
Der in vornehmen Kreisen bestens vernetzte Geschäftsmann Epstein soll sich am Wochenende in einem New Yorker Gefängnis umgebracht haben. Er wurde dort von Mitarbeitern der Haftanstalt gefunden und in ein Krankenhaus gebracht. Dort wurde er schließlich für tot erklärt. US-Justizminister William Barr beklagte „schwere Unregelmäßigkeiten“ in der Haftanstalt und kündigte eine gründliche Untersuchung des Falles an.
Zudem sollen mögliche Mittäter ins Visier genommen werden. „An all die mutigen jungen Frauen, die sich bereits gemeldet haben, und alle, die das noch vorhaben: Lasst mich euch noch einmal sagen, dass wir weiterhin für euch einstehen und dass unsere Untersuchung in diesem Fall weiterläuft“, sagte der New Yorker Staatsanwalt Geoffrey Berman.
Opfer unglücklich, weil sie Epstein nicht vor Gericht konfrontieren können
Seine Klientinnen seien vom Tod Epsteins überrascht worden und unglücklich darüber, dass sie ihn nun nicht vor Gericht konfrontieren könnten, sagte Anwalt David Boies, der mehrere mutmaßliche Opfer von Epstein vertritt, der „New York Times“. „Auf der anderen Seite haben sie schon so viel durchgemacht, dass sie nicht aufgeben werden, und so weit, wie sie die Nachlassverwaltung zur Verantwortung ziehen können, werden sie versuchen, das zu tun.“
Epstein wurde von der Staatsanwaltschaft in New York vorgeworfen, Dutzende minderjährige Mädchen missbraucht zu haben. Der 66 Jahre alte Geschäftsmann habe zwischen 2002 und 2005 in New York und Florida einen illegalen Sexhandelsring aufgebaut, hieß es in der Anklageschrift.
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