2005 gab es in der Stadt Salzburg die Verkehrsinspektion mit 31 Polizisten, das Unfallkommando (23 Beamte) und 15 Verkehrsinspektoren, die in den Wachzimmern eigens für die Verkehrsorganisation zuständig waren: 69 Beamte!
Dann entschied die Polizei-Spitze: Kriminalitäts-Bekämpfung ist wichtiger als das Thema Verkehr, es wurde nicht nur die Abteilung in der Stadt, sondern auch die Landesverkehrsabteilung ausgehungert: In der Stadt gibt es 44 Planstellen, aber bei weitem nicht so viele Beamte. Planstellen für das Land gibt es 48, tatsächlich für den Außendienst verfügbar sind 30.
Welche Blüten die Personalnot treibt, sieht man im Lungau: Dort zeigte der Bezirkskommandant den Chef des Tamsweger Postens an, weil er an vier statt erlaubten drei Wochenenden Dienst machte. Freilich nach einer Anzeige auch in umgekehrter Richtung zuvor.
Festspiele halten Polizisten auf Trab
Stadtpolizei-Kommandant Manfred Lindenthaler ordnete Ende Juli an, dass die Inspektionen Maxglan und Lehen auf Raser-Jagd gehen müssen. Doch die Beamten sind, nicht nur wegen der Festspiele, an vielen Orten gebunden.
Polizisten der Landesverkehrsabteilung, die nach eigenen Aussagen vor allem für die Bundesstraßen in der Stadt zuständig wären, dort wo also die Raser unterwegs sind, lassen sich hier selten blicken. Aussage eines Insiders: „Wir fahren nicht dorthin, wo Verkehr ist, sondern das Geld.“
Landespolizeidirektor Dr. Franz Ruf zur Kritik: „Wir werden die Stadt nicht alleine lassen. Deshalb habe ich festgelegt, dass die Beamten der Landesverkehrsabteilung demnächst überwiegend in der Stadt zu Einsatz kommen sollen.“ Denn in der Stadt stehen momentan gar nur 380 fertig ausgebildete Polizisten zur Verfügung.
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