Illegale Rennen

Stoppt die Autoraser bevor es zu spät ist!

Salzburg
29.07.2019 08:15

Egal ob in der Imbergstraße, beim Flughafen, in der Ignaz Harrer Straße oder der Sterneckstraße: Illegale Straßenrennen in Salzburg werden zunehmend zu einer tödlichen Gefahr für alle! Es gab bereits mehrere Schwerverletzte, zuletzt bei einem Rennen in der Schwarzstraße. Die Polizei-Spitze in der Stadt will längst Sonder-Streifen für Razzien gegen Raser abstellen - doch es gibt einfach kein Personal dafür.

Symptomatisch für die Anarchie auf Salzburgs Straßen ist der Fall eines 17-Jährigen aus Anif: Der bekam im Juli 2018 ein Papier ausgehändigt, dass er sich in zwei Tagen seinen Führerschein abholen könne. Der Sohn eines Industriellen setzte sich in den 605 PS starken Audi RS6 seines Vaters und raste damit um 0.15 Uhr nachts durch die Flughafen-Unterführung. Bei erlaubten 50 km/h wurde der Anifer mit 148 km/h geblitzt. Abzüglich Messtoleranz um 95 km/h zuviel.

Ein Wunder, dass man diesen Raser erwischt hat. Konsequenzen? Führerschein konnte er keinen abgeben, er hatte ja noch keinen. Er bekam ihn drei Monate später, es gab eine Nachschulung und der Papa zahlte die saftige Geldstrafe aus der Portokassa.

Nicht immer endet die Raserei glimpflich: Eine 24-jährige deutsche Autolenker wurde erst am 20. Juli an der Kreuzung beim Hotel Sacher unverschuldet Opfer eines Straßenrennens. Einer von drei Wagen krachte in ihren Pkw, die Frau wurde schwer verletzt. Ein Tscheche und ein Salzburger Autolenker flüchteten.

Die Polizei kennt die Raser-Cliquen, sie kennt ihre Treffpunkte und die Routen: Von der BP-Tankstelle am Flughafen weg rasen die PS-starken Boliden dann Richtung Großgmain, sicher vor jeder Kontrolle. Oder vom Grenzübergang Saalachbrücke bis in die Ignaz Harrer Straße. Auch dort gab es schon schwere Unfälle.

Im Büro von Bürgermeister Harald Preuner ging vergangenen Freitag ein Hinweis aus der Tuning-Szene ein: „Tempo-Bolzer planen Raser-Festspiele am Wochenende. Stoppt sie!“ Die Nacht zum Sonntag blieb es ruhig, die Polizisten stoppten nur am Hanuschplatz einen getunten VW Golf.

Die Lage ist prekär: Die Verkehrsinspektion in der Stadt existiert praktisch nicht mehr. Von einmal 10 Motorrädern für die Streifen gibt es nur noch drei und die sind alle im Festspiel-Einsatz.

Wolfgang Weber
Wolfgang Weber
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