Folgt seinen Eltern

73-jähriger Südkoreaner nach Nordkorea „geflohen“

Ausland
09.07.2019 12:10

Seit dem Ende des Koreakriegs im Jahr 1953 sind rund 30.000 Menschen aus dem Norden in den Süden geflohen. Fluchtbewegungen in die andere Richtung sind eher ungewöhnlich. Zu so einem Schritt hat sich aber vor Kurzem offenbar ein 73-jähriger Südkoreaner entschlossen und ist ohne Erlaubnis durch die südkoreanischen Behörden nach Nordkorea ausgewandert.

Choe In Guk ist seinen bereits vor Jahrzehnten ausgewanderten Eltern gefolgt, wie nordkoreanische Staatsmedien berichten. Demnach landete der 73-Jährige am Samstag in der Hauptstadt Pjöngjang. Er habe sich für ein Leben in Nordkorea entschieden, um die Wünsche seiner Eltern zu erfüllen, sagte Choe in einem am Flughafen aufgenommenen Video. Choes Eltern, der 1989 verstorbene südkoreanische Ex-Außenminister Choe Dok Shin und seine Frau, waren in den 80er-Jahren nach Nordkorea übergesiedelt.

„Mit offenen Armen aufgenommen“
„Mir fehlen die Worte, um meine Dankbarkeit für die Republik zu beschreiben, die mich mit offenen Armen aufgenommen hat“, sagte Choe In Guk. Das südkoreanische Wiedervereinigungsministerium erfuhr nach eigenen Angaben erst durch den Medienbericht von Choes Auswanderung. Normalerweise benötigen Südkoreaner eine Besuchserlaubnis für den Norden.

Droht nun Haft in Südkorea?
Eine Flucht aus Südkorea in den kommunistischen, abgeschotteten Norden ist äußerst selten. Nur vereinzelt flohen Südkoreaner in wirtschaftlichen Schwierigkeiten in den vergangenen Jahren in den Norden, wurden von Pjöngjang aber größtenteils wieder ausgewiesen. Wie die nordkoreanischen Behörden mit Choe verfahren werden, ist unklar. Im Falle einer Ausweisung könnte der 73-Jährige aber in Südkorea verhaftet werden, da er Gesetze verletzt habe, berichtete die BBC.

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