3 Migranten überlebten

Schlauchboot vor Tunesien gekentert: Wohl 82 Tote

Ausland
05.07.2019 09:15

Vor der Küste Tunesiens sind beim Untergang eines Flüchtlingsboots vermutlich Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Fischer hatten die Küstenwache alarmiert, doch nur vier Migranten - drei Malier und ein Ivorer - der ursprünglich angeblich 86 konnten aus dem Wasser gerettet werden. Für den Ivorer kam trotzdem jede Hilfe zu spät: Er starb im Krankenhaus.

Drei Malier und ein Ivorer seien am Mittwoch vor der südlichen Küstenstadt Zarzis im Meer aufgegriffen worden, hieß es von der Hilfsorganisation Roter Halbmond und der Marine. Das Schlauchboot war nach Angaben der Überlebenden mit 86 Menschen an Bord von Libyen aus Richtung Italien aufgebrochen. „Es steht zu befürchten, dass rund 80 Migranten tot sind“, teilte ein Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM) auf Twitter mit.

NGO-Schiff rettet 54 Migranten in libyschen Gewässern
Zuvor war bekannt geworden, dass das Beobachtungsschiff Alex der italienischen Hilfsorganisation Mediterranea am Donnerstag 54 Migranten in libyschen Gewässern gerettet hat. An Bord befanden sich auch vier Kinder und drei schwangere Frauen, twitterte die Hilfsorganisation.

Die italienische Küstenwache hatte „Mediterranea“ mitgeteilt, dass die libysche Küstenwache alarmiert worden sei und diese ein Schiff zur Migrantenrettung gesandt habe, doch die Alex kam zuvor zu der Stelle, wo sich die Migranten befanden. „Wir sind glücklich, 54 Menschenleben aus der libyschen Hölle gerettet zu haben. Jetzt brauchen sie sofort einen sicheren Hafen“, hieß es weiter von der italienischen Hilfsorganisation.

Das italienische Beobachtungsschiff ist seit Mittwoch im Mittelmeerraum im Einsatz. Die Alex war ein Begleitungsschiff der Mare Jonio, die im Mai vor der libyschen Küste 30 afrikanische Flüchtlinge gerettet hatte. Die italienische Justiz ordnete die Beschlagnahmung des Schiffes an.

Salvini droht NGO-Organisation
Italiens Innenminister Matteo Salvini, der einen harten Kurs in der Einwanderungspolitik vertritt und die Aufnahme von Migranten drastisch begrenzen will, forderte die NGO auf, die Migranten nach Tunesien zu führen. Tunesien sei für das Schiff näher als Lampedusa. Der Alex drohe ansonsten die Konfiszierung, wie bereits der Sea-Watch 3, die am Samstag den Hafen der Insel Lampedusa erreicht hatte.

Trotz anhaltender Konflikte sind Libyen und Tunesien nach wie vor unter den wichtigsten Transitländern für Flüchtlinge aus anderen afrikanischen Staaten oder dem Nahen Osten, die über das Mittelmeer nach Europa gelangen wollen.

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