Freistetters Antritt

„Kein Inquisitor, sondern Brückenbauer“

Kärnten
02.07.2019 11:53

Kein zweiter Visitator, kein Inquisitor, sondern Brückenbauer will Militärbischof Werner Freistetter als Apostolischer Administrator der Diözese Gurk sein. Eine Entscheidung hat er bereits getroffen: Die vom Domkapitel noch vor der Einsetzung Freistetters angesetzte Pressekonferenz zur Offenlegung der ökonomischen Lage des Bistums wird wie geplant am Montag stattfinden. „Finanzielle Transparenz ist wichtig, alle sollen Bescheid wissen“, so der Administrator.

Seine Aufgaben seien es, einem neuen Bischof den Boden zu bereiten und einen Beitrag zur Beruhigung der Situation zu leisten. „Dinge zuzudecken beruhigt die Menschen nicht; das wäre sicher auch nicht die Intention des Papstes“, so Werner Freistetter Dienstag bei seiner Antritts-Pressekonferenz im Bischofspalais in Klagenfurt. „Ich bin aber kein zweiter Visitator, kein Inquisitor, ich sehe mich in der Brückenbauerfunktion. Aufgerissene Gräben müssen überbrückt werden, und auch eine Behelfsbrücke kann lange Zeit gut halten.“

Freistetter hat bereits am Montag mit dem Domkapitel, das bisher die Diözese geleitet hat, gespeist und gesprochen; die Einzelgespräche laufen heute weiter. „Ich wurde sehr offen empfangen. Das ist nicht selbstverständlich, und es vereinfacht meine Tätigkeit in Kärnten“, so Freistetter, der für diese Aufgabe, die viel Sensibilität und Sorgfalt erfordere, Engelbert Guggenberger, seinen Vorgänger als Administrator, gebeten hat, ihm beratend zur Seite zu stehen. 

Über Alois Schwarz, den früheren Kärntner Bischof, würden Berichte bei kirchlichen und staatlichen Stellen liegen. „Das ist ein guter Anfang für eine Auseinandersetzung“, so Freistetter, der nächsten Dienstag wieder nach Kärnten kommt, seine Aufgaben in der Militärdiözese neu organisiert und bereits mit Engelbert Guggenberger einen Terminkalender für Kärnten erstellt hat. „Ich werde den ganzen August über hier sein“, verrät der Apostolische Administrator.

Sein erster Befund über die Diözese lautet nach kurzem Nachdenken: „Es gibt schwierige Situationen. Ich maße mir nicht an, zu endgültigen Lösungen zu kommen. Aber oft ist es gut, jemanden von außen kommen zu lassen, der in unbelasteter Weise Brücken bauen kann.“

Freistetter kennt beide Führungspersönlichkeiten, die in der derzeitigen Situation in aller Munde sind: Mit Bischof Schwarz war er im Priesterseminar in Wien, mit Dompropst Guggenberg studierte er in Rom. 

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