Wenn nötig:

Urlauber-Kolonne muss auf der Autobahn bleiben

Salzburg
26.06.2019 06:00
Was die „Krone“ vergangene Woche berichtete, wurde jetzt auch offiziell aus Bayern bestätigt: Die dritte Kontrollspur auf dem Walserberg kommt bald. Um möglichen Ausweichverkehr trotzdem zu verhindern, greift das Land Salzburg zu drastischen Maßnahmen. Alle Abfahrten der A10 können gesperrt werden.

Salzburg hat nun die gesetzliche Möglichkeit, die durchreisenden Urlauber bei Stau auf der Autobahn zu halten. Per Verordnung können alle Abfahrten zu den Landesstraßen auf der Tauernautobahn bei Bedarf gesperrt werden. Dann wäre nur noch Ziel- und Quellverkehr erlaubt. „Der Stau durch den Ausweichverkehr auf den Landesstraßen ist ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Denn wo sollen Einsatzkräfte dann im Bedarfsfall noch fahren?“, sagt Landesrat Stefan Schnöll (ÖVP), der mit der neuen Möglichkeit der Sperren sehr zufrieden ist. Die Abfahrten Kuchl nach Süden und Puch-Urstein nach Norden könnten sogar komplett gesperrt werden. Verhängt werden diese von der neuen Einsatzzentrale. „Aber nur im Bedarfsfall“, so Schnöll.

Es ist also nicht auszugehen, dass alle Abfahrten gleichzeitig dicht sind. Die Herausforderung der Maßnahme: Die Kontrolle durch die Polizei. Hier ist viel Personal notwendig. Die Beamten werden auch entlang der Hauptausweichroute durch Grödig Richtung Berchtesgaden benötigt.

Baubeginn für dritte Spur ist am 1. Juli
Im Idealfall soll gar nicht zu den drastischen Mitteln gegriffen werden – zumindest Richtung Deutschland. Denn zeitgleich informierten Salzburg und Bayern am Dienstag über Neuigkeiten im Grenzverkehr. Ein Pakt soll den vorprogrammierten Stau vor dem Walserberg in Zaum halten. „Ich stehe mit dem Salzburger Landesrat Stefan Schnöll regelmäßig in Kontakt und wir haben nach vielen konstruktiven Gesprächen jetzt eine gemeinsame Lösung für ein intelligentes Grenzmanagement im Sommer vereinbart“, sagt Hans Reichhart (CSU), Verkehrsminister in Bayern, und fügt an: „Bayern hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die verständlichen Wünsche unserer Nachbarn nach Verkehrsentlastung im Grenzgebiet zu ermöglichen. Die dritte Spur wird für mehr Effizienz und weniger Staus sorgen.“

Baubeginn ist am 1. Juli und noch vor dem 13. Juli wird ein intelligentes Grenzmanagement umgesetzt. Übersetzt heißt das soviel: Gibt es Stau, wird weniger bis gar nicht kontrolliert. Am vergangenen Samstag hat dies beim „Krone“-Lokalaugenschein wunderbar funktioniert.

Gemischte Gefühle in den Gemeinden
Halleins Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ): „Jede Maßnahme ist begrüßenswert, die den Verkehr im Tennengau erträglicher macht.“ Er würde sich Richtung Süden noch Blockabfertigungen nach der Grenze wünschen. Positive Signale kommen auch aus Pfarrwerfen. „Das ist die Lösung die wir dringend brauchen“, sagt Ortschef Bernhard Weiß (ÖVP).

Skepsis kommt hingegen aus Eben. „Nur wenn es auch mit den Kontrollen wirklich funktioniert, ist es ein guter Ansatz“, sagt Bürgermeister Herbert Farmer (ÖVP). Er sorgt sich um die Urlaubsgäste aus der Region, die zum Beispiel einen Tagesausflug machen. Ohne Ortskenntnisse sind diese auf die Navigationsgeräte angewiesen.

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