800-m-Olympiasiegerin Caster Semenya hat bei ihrem ersten Auftritt seit dem möglicherweise folgenschweren Urteil des Internationalen Sportgerichtshofes CAS gewonnen. Nach dem Sieg über die 2000 m holte die Südafrikanerin zum verbalen Rundumschlag aus.
„Ich bin doch kein Idiot, wieso sollte ich Medikamente nehmen? Ich bin eine saubere Athletin, ich betrüge nicht. Sie sollten sich auf Doping konzentrieren, nicht auf uns“, schimpfte sie. Die Südafrikanerin gewann über die ungewohnten 2000 m vor dem äthiopischen Duo Hawi Feysa und Adanech Anbesa in 5:38,19 Minuten. Und das, nachdem Semenya zuletzt vergeblich vor dem CAS gegen eine neue Regelung des Weltverbandes IAAF geklagt hat. Nach dieser müssen Athletinnen über bestimmte Strecken (400 m bis eine Meile) einen Grenzwert von fünf Nanomol pro Liter für körpereigenes Testosteron einhalten. Dies zwingt Sportlerinnen mit „Differences of Sexual Development“ (DSD) wie Hyperandrogenämie zur teils deutlichen künstlichen Senkung.
Semenya: „Es gibt immer Leute, die dich provozieren wollen. Ich habe gesagt, dass mir negative Dinge egal sind. Ich bin immer positiv. Ich treffe meine eigenen Entscheidungen. Ich verändere mich nicht wegen anderer Menschen. Für diesen Monat ist es der Plan, die 2000 m und 3000 m zu laufen. Das ist der Plan und den werde ich nicht ändern.“
Vor dem Schweizer Bundesgericht legte die zweimalige Weltmeisterin dann Einspruch gegen das Anfang Mai gesprochene CAS-Urteil ein, dort wurde die „Testosteron-Regel“ vorerst bis zum 25. Juni und ausdrücklich nur für Semenya außer Kraft gesetzt. Semenya steht auch im vorläufigen Aufgebot des südafrikanischen Verbandes ASA für die Weltmeisterschaften in Doha (28. September bis 6. Oktober). Sie ist dort aber mit einem Sternchen versehen, bis über ihre Berufung gegen das CAS-Urteil entschieden ist.
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