Angst nach Schüssen:

Fühlen Sie sich in Lehen jetzt noch sicher?

Salzburg
09.06.2019 07:00
Nach dem kaltblütigen Mord mitten in Lehen hat sich die „Krone“ umgehört, ob sich die Menschen in dem Stadtteil noch sicher fühlen. Die Meinungen sind gespalten. Jene, die in Richtung Glan wohnen, sind nach wie vor gerne dort. Jene die in der Nähe des Tatorts leben, gehen dagegen nachts nicht mehr hinaus.

Eiskalt erschoss ein Albaner am Dienstagabend mitten in Lehen, im kleinen Gastgarten der „Cafe Bar Lounge Focus“ in der Ignaz-Harrer-Straße 38, den 46-jährigen gebürtigen Bosnier Samir H. Er feuerte noch ein zweites Mal und traf dessen Sohn Dzenis H. (24). Dieser erlitt einen Oberschenkeldurchschuss und liegt noch im Spital. Es war bei weitem nicht die erste Bluttat in Lehen. In der Nacht zum Samstag etwa kam es zu einem neuerlichen gefährlichen Vorfall. Drei Türken gerieten in Streit, prügelten sich auf offener Straße. Einer der Männer warf eine Glasflasche nach den Kontrahenten. Die Polizei musste ausrücken.

Unter den Bewohnern geht nun teilweise die Angst um. Viele sagen, sie gehen abends nicht mehr raus, andere erklären: „Das kann überall passieren.“

Eines ist allen gleich: Sie schätzen die Infrastruktur, den Interspar als größten Nahversorger, die vielen kleinen Läden, die Busverbindungen, die ärztliche Versorgung und die rasche Erreichbarkeit der Altstadt.

Unterdessen gehen die Mordermittlungen in die Endphase: Der gesuchte Albaner ist offenbar namentlich bekannt und hält sich noch in Salzburg auf. Nach der Veröffentlichung des Phantombilds kann er auch nicht mehr in seine ursprüngliche Heimat fliehen. Das Bild wurde an alle Polizeistellen versandt. Offenbar überlegt der Mann nun, ob er sich freiwillig stellt. „Wir haben sehr viele Hinweise zu dem Gesuchten erhalten“, bestätigt auch Ermittlerin Nina Laubichler.

MK

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