Lage entspannt

Unglücks-Frachter am Great Barrier Reef stabilisiert

Ausland
07.04.2010 13:09
Im Kampf gegen eine drohende Umweltkatastrophe am größten Korallenriff der Welt haben Einsatzkräfte Fortschritte verzeichnet. Der chinesische Kohlefrachter, der auf dem Great Barrier Reef festsitzt, sei stabilisiert worden, teilte die australische Seefahrtsbehörde am Mittwoch mit. Austretendes Öl werde von der Wasseroberfläche abgeschöpft, ein mehrere Kilometer langer Ölteppich sei mit Hilfe von Chemikalien aufgelöst worden.

Bei der Bergung der "Shen Neng 1" gehen die Experten mit großer Vorsicht vor. "Das ist eine heikle Aktion, und wir werden nichts überstürzen", sagte Patrick Quirk von der Seefahrtsbehörde im Staat Queensland. Jeder Tropfen Öl, der aus der "Shen Neng 1" ins Wasser gelange, bedrohe die Unterwasserwelt. Nach Angaben von Wissenschaftlern ist bereits einiger Schaden entstanden, besonders durch die Wucht, mit der das Schiff auf das Riff lief.

Frachter von Schleppern gehalten
Zwei Schlepper halten den Kohlefrachter, damit er nicht mehr von den Wellen hin und her bewegt wird und dabei über das Korallenriff schabt. Die Bewegung des Schiffes hatte die Befürchtung genährt, dass sich das Loch in der Bordwand vergrößern könnte, aus dem bisher drei bis vier Tonnen Treibstoff austraten. Die Crew pumpt Schweröl aus gefährdeten Tanks in sicherere Bereiche des Schiffes. Im Laufe des Tages sollte ein Rettungsschiff eintreffen, um die rund 950 Tonnen Öl aus dem havarierten Schiff zu pumpen.

Ziel der Rettungstrupps ist es, die "Shen Neng 1" wieder flottzumachen. Ob dazu auch die 65.000 Tonnen Kohle abgeladen werden müssen, haben die Behörden noch nicht entschieden. Das Schiff war aus ungeklärter Ursache vom Kurs abgekommen und mit voller Fahrt auf das Korallenriff gefahren. Es war nicht auf der Hauptroute unterwegs, sondern auf einer Alternativstrecke. Entgegen ersten Spekulationen hatte es aber keine verbotene Abkürzung genommen.

Australien will Seefahrtsregeln verschärfen
Australiens Ministerpräsident Kevin Rudd sagte, es sei skandalös, dass ein Schiff am helllichten Tag so weit vom Kurs habe abkommen können. Möglicherweise müssten die Seefahrtsregeln verschärft werden und die Lotsenpflicht ausgedehnt werden.

Das Great Barrier Reef vor der Ostküste von Queensland wurde 1981 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Jedes Jahr besuchen Millionen Touristen das Riff, um die Korallen zu bewundern. Tausende Meerestierarten leben dort.

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