Bis zum Endergebnis:

Oberösterreichs EU-Kandidaten müssen noch zittern

Oberösterreich
26.05.2019 21:00

Auch in Oberösterreich fieberte man der Trendprognose für die EU-Wahl von 17 Uhr entgegen. Sie schaffte allerdings, was das weitere Schicksal der Landesspitzenkandidaten betrifft, keine Gewissheit, und das könnte noch länger so sein. ÖVP-Chef LH Thomas Stelzer interpretiert das Ergebnis als Wunsch der Leute nach Stabilität, SPÖ-Chefin Birgit Gerstorfer bleibt aber auf Misstrauenskurs.

Wer aus Oberösterreich wird unter den 18 (nach dem Brexit dann 19) österreichischen EU-Abgeordneten sein? Kann gut sein, dass die Antwort bis Dienstagnachmittag dauert, wenn auch das Wahlkartenergebnis dazukommt.

Hannes Heide wäre vorerst mal drin
Mit den Zahlen der Trendprognose (23,5 Prozent für die SPÖ) wäre SPÖ-Landesspitzenkandidat Hannes Heide, der Bürgermeister von Bad Ischl, im EU-Parlament: „Auf das Salzkammergut kannman sich halt verlassen“, ist denn auch seine erste (vorläufige) Reaktion. Er kennt aber auch die große Schwankungsbreite von Wahlprognosen und sogar -ergebnissen bis zum endgültigen Resultat.

ÖVP-Mandat hängt an Vorzugsstimmen
Bei der ÖVP (34,5 Prozent) wäre Angelika Winzig kraft Listenplatz Nummer drei im EU-Parlament, doch hat die Bundes-ÖVP die tatsächliche Reihung von den Vorzugsstimmenergebnissen abhängig gemacht. Winzig hat vehement um ein gutes persönliches Ergebnis gekämpft und drei Monate lang 7 bis 12 Termine pro Tag absolviert. „Kaum ein Mann würde das aushalten“, so ein ÖVP-Mitarbeiter.

FPÖ-Kandidat braucht noch ein wenig mehr
FPÖ-Kandidat Roman Haider würden die 17,5 freiheitlichen Trend-Prozente nicht zumEinzug reichen, ein halbes Prozent müsste in der Realität noch dazukommen. Er freut sich in der Zwischenzeit über „die beispiellose Solidaritätswelle“, die es in der Woche vor der Wahl mit den Freiheitlichen gegeben habe.

Ein Votum für Stabilität und Verantwortung
Eine separate Trendprognose für Oberösterreich gab es gestern nicht, unser Land liegt aber bei nationalen Wahlen regelmäßig im Bundestrend. Es geht aber eh viel mehr um bundespolitische Auswirkungen - und hier bewertet ÖVP-Landeschef Thomas Stelzer den ÖVP-Zuwachs als „Votum für Stabilität und Staatsverantwortung“, also gegen eine Abwahl von Kanzler Sebastian Kurz heute, Montag.

SPÖ will nicht „völlig unglaubwürdig“ werden
Das mit der Abwahl sieht SPÖ-Chefin Birgit Gerstorfer anders: „Dem Misstrauensantrag zuzustimmen ist und bleibt für mich die Option.“ Denn sonst würde die SPÖ „völlig unglaubwürdig“, auch bei den eigenen Basisfunktionären. Stabilität gäbe es auch mit einer Übergangsregierung unter kompetenter Führung, meint Gerstorfer.

Großer Schritt hin zu einem Comeback
Die Grünen, denen fast eine Halbierungvorausgesagt war, jubeln über ihre gute Trendprognose mit 13,5 Prozent: „Ein starker Rückenwind für die gesamte grüne Bewegung in Österreich und ein großer Schritt zu einem Comeback“, freut sich Landessprecher Stefan Kaineder, der weit hinten auf der EU-Kandidatenliste steht.

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

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