Waldrappe sind eine vom Aussterben bedrohte Tierart, deren Erhalt sich verschiedenste Tierschutzorganisationen und Projekte verschrieben haben. Auch im Tierpark Rosegg ist man an einer internationalen Forschungsarbeit beteiligt, durch welche die Vögel wieder ansiedelt werden und ihnen ihre Zugtradition beigebracht werden soll. Kolonien werden gezüchtet, und Biologen fliegen den Jungvögeln mit Paraplanes voraus, um ihnen zu zeigen, wohin sie im Winter ziehen könnten. "Sie lernen ihnen den Weg", so Liechtenstein.
Balzverhalten wirkt animierend
Dieses in wissenschaftlichen Kreisen sehr bekannte Projekt war auch Stein des Anstoßes für die Kooperation mit dem New Yorker Zoo. "Professor J. Alan Clark von der Fordham University hat herausgefunden, dass das Balzverhalten von Kolonievögeln auf ihre Artgenossen animierend wirkt", meinte Liechtenstein.
Im Tierpark Rosegg ist eine Kolonie angesiedelt, die nur im Winter im Gehege gehalten wird. "Und weil die Vogelgruppe bei uns fast wie in Freiheit lebt und so die Balz effektiver ist", sei die Wahl auf Rosegg gefallen. "Er hat sich erkundigt, wann die Balz ist und sich gleich auf den Weg gemacht", berichtete der Leiter.
Warten auf Nachwuchs in New York
Die aufgezeichneten Balzgesänge der Kärntner Waldrappe werden seit März den amerikanischen Artgenossen vorgespielt. Nun heißt es abwarten: "Es ist noch verfrüht zu sagen, dass konkrete Fortpflanzung passiert. Aber der Professor hat gesagt, dass es hinzuhauen scheint", berichtete Liechtenstein. "Sie hören sehr aufmerksam zu. Für fundierte wissenschaftliche Ergebnisse müssen wir allerdings noch eine Weile warten."
In Rosegg ist das Liebesleben der Waldrappe derweil in bester Ordnung. "Hier ist es bestens, wir haben schon zwölf Eier in den Nestern, in rund 30 Tagen schlüpfen dann die Jungen", meinte der Hausherr. Bleibt zu hoffen, dass man sich auch in New York bald über Vogelnachwuchs freuen darf.
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