Nachhaltiger Leben

Kampf gegen Plastik: Es geht ums Eingemachte Kopieren

Tirol
20.05.2019 07:22
Sie werden zwar nicht die Welt retten, ein Mosaikstein dazu ist es allemal: Zwei Frauen aus Silz zeigen mit Tüchern aus Naturmaterialien einen Weg, das Leben in den eigenen vier Wänden frei von Plastik zu machen. Zumindest wenn es darum geht, Nahrungsmittel frisch zu halten. Bienen spielen dabei die Hauptrolle.

In der Schweiz findet in der Wirtschaft seit geraumer Zeit ein Umdenken statt: Unternehmen möchten weg von der Einweg- hin zur Kreislaufwirtschaft, um vor allem Müll zu vermeiden.  Im kleinen Stil geschieht das auch im Inntaldorf Silz. „Ich habe erst so richtig nachgedacht, als die Kinder da waren“, erinnert sich Ulrike Knoblauch, „man verwendet täglich so viel Plastik, um Lebensmittel aufzubewahren und schmeißt es dann weg.“ Da habe sie sich im Internet schlau gemacht, ob es nicht eine Alternative zu Frischhaltefolie & Co. gibt und sei auf das Bienenwachstuch gestoßen.

Prototyp begeisterte
Die ersten Versuche mit einem selbst gefertigten Geschirrtuch quasi als Prototyp waren vielversprechend: „Ich verschenkte sie an Freunde, die hellauf begeistert waren.“ Die Welt ein Stück vom Plastik zu befreien und das in die Welt tragen – dieser Gedanke spornte die Silzerin an, sich professionell mit der Produktion zu beschäftigen und das Unternehmen „Kumanu“ (Knoblauch Ulrike Manufaktur) zu gründen. Maria Gritsch, die bisweilen die Näharbeiten erledigte, wurde Geschäftspartnerin. Die Bienenwachstücher bestehen aus reinen Naturmaterialien: GOTS zertifizierte Bio-Baumwolle (Fair Trade), Bio-Bienenwachs, Baumharz aus Niederösterreich und Jojoba-Öl.

In Natur eingepackt
„Diese Bestandteile wirken wie ein natürliches Konservierungsmittel. Damit eingelassen, sind die Tücher antibakteriell ausgestattet. Sie sind atmungsaktiv, es entsteht kein Kondenswasser“, erklärt Maria Gritsch die eklatanten Vorteile gegenüber einer Plastikhülle. Es sei ein besseres Gefühl, Nahrungsmittel mit natürlichen Stoffen einzuwickeln. Sie halten länger und die Reinigung ist einfach.  Wenn nach rund einem Jahr das Wachstuch erneuert wird, könne das ausgediente als Ofenanzünder verwendet werden. Besonders stolz ist Knoblauch auf ihre eigene Erfindung, den Brotbeutel als Weiterentwicklung des Brottuches.

Kinder lernen Haltung
Die geschützte Werkstätte Vomp ist mit den Näharbeiten beauftragt, die Behandlung mit den Wachskomponenten im Backrohr wird selbst erledigt. Außerdem werden Schulen besucht. Knoblauch: „Es ist wichtig, bereits den Kindern eine umweltbewusste Haltung beizubringen. Die Volksschule Silz vermeidet jetzt Plastik bei der Jause.“ Die Produkte sind zum Beispiel im „Kastl“ in Innsbruck sowie unter www.kumanu.at erhältlich. Zurzeit werden neue Vertriebswege geprüft.

Hubert Daum

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