Immer mehr Pendler nutzen Bus und - vor allem - die Bahn. Da tut sich offenbar ein wichtiges Wählerpotenzial auf. Denn nach den Grünen macht sich nun auch die SP für ein 365-Euro-Jahresticket in Niederösterreich stark. Das scheitert bislang aber an den Kosten. Jetzt bringt eine private Bahninitiative einen neue Idee ein.
Die Initiative Pro FJB hat sich bisher vor allem um den Ausbau der Franz-Josefs-Bahn im Waldviertel starkgemacht. Jetzt springen die Aktivisten für alle Pendler im Land in die Bresche: „In Wien hat das 365-Euro-Ticket die Zahl der Öffi-Nutzer schlagartig erhöht“, sagt Obmann Gerald Hohenbichler: „Ein günstiges Angebot würde auch bei uns für einen Boom des öffentlichen Pendlerverkehrs sorgen.“ Die von Grünen und SP gewünschte 365-Euro-Jahreskarte nach Wiener Vorbild findet derzeit im Landtag aber keine Mehrheit.
Hohenbichler wartet daher mit einem Kompromiss-Vorschlag auf: „Zwei Euro pro Tag für alle Öffis in Niederösterreich wären in Ordnung. Das Jahresticket würde dann 730 Euro kosten, samt der Wien-Zone 999 Euro.“ Obwohl teurer als in Wien würde dieses Modell für viele Pendler aus Niederösterreich eine Ersparnis bringen. Der Bahnaktivist rechnet vor: „Derzeit zahlen Betroffene aus Gmünd etwa 2222 Euro pro Jahr, aus Tulln kostet die tägliche Wien-Fahrt auch noch 1274 Euro.“ Dass der nahe bei Wien lebende Mödlinger aber wesentlich tiefer für eine Jahreskarte in die Tasche greifen müsste, sieht Hohenbichler als „solidarischen Regionalausgleich“.
Christoph Weisgram, Kronen Zeitung
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