Anschläge in Sri Lanka

Dieser Imam soll Drahtzieher des Blutbads sein

Ausland
22.04.2019 17:22

Sri Lankas Regierung hat am Montag eine einheimische Islamistengruppe für die verheerenden Anschläge vom Ostersonntag verantwortlich gemacht. Mehrere Selbstmordattentäter hatten dabei in drei Kirchen und drei Luxushotels fast 300 Menschen mit in den Tod gerissen und mehrere Hundert verletzt. Einer der Attentäter, Moulvi Zahran Hashim, soll laut unbestätigten Medienberichten auch der Mastermind des perfiden Plans gewesen sein. Der als Hassprediger bekannte Imam (siehe auch Video oben) soll demnach als „eifriger“ Dozent für die Gruppe National Thowheeth Jama‘ath (NTJ) fungiert haben.

Bereits kurz nach den verheerenden Bombenanschlägen in Sri Lanka am Ostersonntag verbreiteten mehrere Medien den Namen des islamistischen Extremisten. Demnach soll Moulvi Zahran Hashim, der sich selbst bei einem der Anschläge in einer Kirche in die Luft sprengte, der Drahtzieher des Terrors gewesen sein. Insgesamt wurden bei dem Blutbad mehr als 300 Menschen getötet und mehr als 500 Menschen verletzt.

Bislang kein offizielles Bekenntnis
Offiziell hat bislang kein Terrorist bzw. keine Terror-Organisation Verantwortung für den Angriff übernommen. In den unbestätigten Berichten ist von Zahran Hashim als wichtigem Dozenten für die einheimische Extremistengruppe National Thowheeth Jama‘ath (NTJ), die laut Sri Lankas Regierung die Taten verübt habe, die Rede. In sozialen Medien werden immer mehr Bilder und Videos geteilt, die mögliche Selbstmordattentäter oder sogar Szenen von den Schauplätzen während der Anschläge zeigen.

Ein Clip (siehe Video oben) zeigt das Innere einer betroffenen Kirche, wenige Sekunden bevor sich dort eine der Explosionen ereignet. Darin ist ein Mann zu sehen, der gerade die Kirche betritt und dabei einen auffälligen Rucksack trägt. Es soll sich dabei um Zahran Hashim handeln, eine offizielle Bestätigung dafür gibt es aber bisher nicht. Von der Regierung in Sri Lanka hieß es am Montag lediglich, insgesamt sieben sri-lankische Selbstmordattentäter hätten sich in den drei Kirchen und drei Luxushotels in die Luft gesprengt.

CNN: Schon für Anfang April war ein Anschlag geplant
Auch der prominente australische Imam Mohamed Tawhidid sieht in Hashim einen der Hauptverantwortlichen hinter der Terror-Serie. Der Nachrichtensender CNN berichtete indessen, dass Hashim Anfang April auch die indische Hohe Kommission in Colombo angreifen wollte. Der Angriff, der für den 4. April geplant war, sei jedoch vereitelt worden. Hinweise über Anschlagspläne der Extremistengruppe NTJ auf Kirchen und Touristenziele lagen der Polizei schon mehr als zwei Wochen vor Ostern vor. Regierungsmitglieder der Fraktion von Premierminister Ranil Wickremesinghe und jener, seines Intimfeindes, Verteidigungsminister Maithripala Sirisena, schieben sich nun gegenseitig die Schuld an dem Massaker in die Schuhe.

Fest steht: Imam Moulvi Zahran Hashim war schon in der Vergangenheit in Zusammenhang mit Rassismus und islamischer Überlegenheit aufgefallen. Im Juli 2017 berichtete beispielsweise die Presse in Sri Lanka, dass die Anführer von NTJ strafrechtlich verfolgt würden, weil sie abfällige Bemerkungen in einem Video gegen Buddha gemacht und die Gefühle der singhalesisch-buddhistischen Gemeinschaft im Land verletzt hätten.

Imam verbreitete Hasspredigten auf YouTube
Als sich Hashims Name in Verbindung mit den Anschlägen in den sozialen Medien zu verbreiten begann, wurden die entsprechenden Medien einem Bericht der „Jerusalem Post“ zufolge umgehend als „islamophob“ bezeichnet, weil sie seinen Namen öffentlich gemacht haben. Hashim selbst hat in der Vergangenheit immer wieder Videos auf YouTube gepostet, in denen er Inhalte predigt, die als Hasspredigten betrachtet werden können - offenbar ohne Konsequenzen.

Die NTJ soll auch hinter der Beschädigung buddhistischer Statuen in Sri Lanka im vergangenen Jahr stehen. Islamistische Terrorangriffe hatte es bisher in dem tropischen Inselstaat nicht gegeben. Auch von Angriffen ausländischer Islamisten blieb das Land bisher verschont. Nur rund zehn Prozent der Bevölkerung Sri Lankas sind Muslime.

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