Berlin, 2001. Der junge Anwalt Caspar Leinen (Elyas M‘Barek) will sich mit der kniffligen Pflichtverteidigung eines Mörders erste Sporen verdienen. Warum ein bislang unbescholtener Italiener, Collini (großartig verhalten: Franco Nero), einen Mann in dessen Hotelzimmer erschossen hat, ist rätselhaft. Dass der Ermordete, ein Fabrikant, der Großvater einer Jugendliebe Leinens war - gespielt von Alexandra Maria Lara -, macht den Fall umso brisanter. Und Collini? Schweigt beharrlich.
Wie sich „Fack ju Göhte“-Star M‘Barek die Rolle des idealistischen Anwalts hier überstülpt, der NS-Vergangenheit des Opfers auf die Spur kommt, die ihn bis ins italienische Montecatini führen wird und so souverän ein ebenso diffiziles wie lehrreiches Gerichtsdrama wuchtet, dem als Vorlage Ferdinand von Schirachs Debütroman „Der Fall Collini“ (2011) diente, ist Suspense pur.
Markant Heiner Lauterbauch als Nebenkläger und Strafrechtsprofessor. Ein Film, der zudem das oft unverständliche, nicht korrigierende Versagen der Justiz bei der Verfolgung von Naziverbrechen in den Fokus rückt. Regie: Marco Kreuzpaintner, der raffiniert mit kunstvoll ausgeleuchteten Bildern operiert.
Kinostart von „Der Fall Collini“: 18. April.
Christina Krisch, Kronen Zeitung
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