25 Jahre nach dem Genozid ist Ruandas Wirtschaft auf der Überholspur. Durch die zunehmende Industrialisierung und Motorisierung häufen sich allerdings die Verkehrsunfälle. Derzeit wird vom Roten Kreuz im fernen Afrika mit Unterstützung der heimischen Partnerorganisation ein Rettungsdienst aufgebaut. Erstmals in der Geschichte des Landes werden Sanitäter ausgebildet. Der Steirer Markus Feichtenhofer (23) aus Bruck/Mur war fünf Wochen vor Ort.
„Kronen Zeitung“: Herr Feichtenhofer, wie sahen Ihre Einsätze aus?
Markus Feichtenhofer: Am häufigsten wurden wir zu Motorradunfällen gerufen. Es gibt zwar Helmpflicht, doch es fehlt an der Schutzkleidung. Daher sind Knochenbrüche keine Seltenheit, und die Rettungswagen sind nicht mit dem Equipment ausgerüstet wie unsere. Da muss man sich auch auf das Gefühl verlassen, das aus jahrelanger Erfahrung resultiert.
Sind auch Ärzte an Bord?
Nein. Es fahren Krankenschwestern und angelernte Anästhesisten mit. Die fehlen dann allerdings in den Spitälern.
Wie lange braucht die Rettung, bis sie vor Ort ist?
In der Hauptstadt Kigali, wo ich war, sind es etwa 30 Minuten. Im ländlichen Raum kann es hingegen vier bis fünf Stunden dauern. Daher kommen viele Babys im Rettungsauto zur Welt. Zum Vergleich: In Österreich sind es im Schnitt nur neun Minuten.
Seit wann sind Sie beim Roten Kreuz?
Seit 2010, ich habe in der Jugendgruppe angefangen.
Martina Münzer, Kronen Zeitung
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