Nach Arzt-Weigerung

„Kommunikation hätte besser laufen können“

Oberösterreich
11.04.2019 07:00

Juliane (2) aus Engerwitzdorf hatte sich bei einem Sturz einen Zahn ins Kiefer gerammt. Im Zahnärztlichen Notdienstzentrum (NDZ) Linz verweigerte ein Arzt die Behandlung, weil das Kind weinte. NDZ-Chef Reinhard Bauer erklärt, warum.

„OÖ Krone“:Ihr Kollege hat Juliane nicht untersucht.

Reinhard Bauer: Sie hat geweint, sich abgewendet und sich den Mund zugehalten.

„OÖ Krone“: Die Kleine hatte große Schmerzen und zuvor 75 Minuten warten müssen, bis sie endlich drangekommen ist.

Reinhard Bauer: Das war ein kleiner Fehler, das Personal hätte das Kind vorziehen sollen.

„OÖ Krone“: Sonst hat der Arzt nichts falsch gemacht?

Reinhard Bauer: Es war korrekt, das Mädchen, für das keine Gefahr bestand, nicht gegen seinen Willen zu behandeln. In solchen Fällen muss man den Zahn meist nicht rausnehmen, sondern lässt ihn stecken – außer er entzündet sich. Normal bleibt er bis zum Zahnwechsel im 6. Lebensjahr dann drinnen.

„OÖ Krone“: Hätte nicht der Kiefer gebrochen sein können?

Reinhard Bauer: Frakturen sind eher unwahrscheinlich. Natürlich könnte auch ein Röntgen das klären – bei Zweijährigen macht man das in der Akutphase eher aber nicht.

„OÖ Krone“: Die Eltern waren empört, dass Juliane gar nicht angeschaut wurde.

Reinhard Bauer: Die Kommunikation seitens des Arztes hätte besser laufen können.

Interview: Jürgen Pachner, Kronen Zeitung

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